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Voller Erfolg im Alten Schloss: Kindermuseum zählt nach drei Monaten schon 25.000 Besucher.

Stuttgart - Bei seinen kleinen Besuchern erfreut sich das Kindermuseum im Alten Schloss großer Beliebtheit. Die Museumsleitung ist zufrieden mit dem Konzept und rechnet auch für 2011 mit einer positiven Resonanz.

Seit gerade einmal drei Monaten ist das Kindermuseum im Alten Schloss geöffnet, und schon jetzt ist die neue Ausstellung der Renner unter den Kindern. Knapp 25 000 Besucher sind seither ins Schloss geströmt, um sich auf der 400 Quadratmeter großen Ausstellungsfläche in verschiedene Epochen entführen zu lassen. "Für uns ist es ein super Ergebnis, wir sind sehr zufrieden", sagt die Museumssprecherin Heike Scholz.

Das Kindermuseum ist das erste seiner Art. "Wir hatten keinerlei Erfahrungswerte mit einem Kindermuseum und wollten von Anfang an nicht Zahlen prognostizieren, an denen wir uns später messen lassen müssten", betont Heike Scholz. Man sei allerdings davon ausgegangen, dass die Schau gut angenommen werde.

Konzept in der Region einzigartig

Die Ausstellung mit dem Titel "Geheimnisvolle Wunderkammer - Schatzsuche im Jungen Schloss" hat seit Oktober geöffnet und ist in der Region einzigartig. Sie ist in verschiedene Bereiche untergliedert; so werden die Kinder etwa in eine Eiszeitlandschaft, auf einen römischen Markt, in eine Burg oder eine Bibliothek der Renaissance entführt.

Wo die Kinder interaktiv mit ins Geschehen einbezogen werden, ist die Akzeptanz besonders groß. "Die Mittelalter-Knappenprüfung ist sehr beliebt", erzählt die Sprecherin. Aber auch die Verkleidungsecken, in denen die Kleinen etwa Steinzeitgewänder, römische Kleider oder Eiszeitfelle überstreifen können, kommen gut an. Und das Striegeln der Pferdemähnen und -schweife stehe vor allem bei den weiblichen Besuchern hoch im Kurs.

Zu verdanken haben die Holzpferde ihre Haarpracht den 20 Kindern zwischen sechs und zwölf Jahren, die im Kinderbeirat bei der Konzeption der Ausstellung beratend tätig waren. "Die haarigen Mähnen und Schweife waren unseren kleinen Beratern ganz besonders wichtig", erzählt Heike Scholz schmunzelnd.

Zwei Figuren aber stellen alles in den Schatten: die Eule Trixi und Hugo, das Schlossgespenst. Die beiden knuddeligen Maskottchen sind immer mal wieder in der Ausstellung unterwegs und stehen den Kindern Rede und Antwort. "Vor allem Trixi ist der ausgesprochene Liebling, das Kostüm ist von den vielen Kinderhänden schon ganz abgegriffen", berichtet Heike Scholz. Mit ihrer kleinen, runden Figur und den großen Kulleraugen treffe Trixi bei den Kindern voll ins Schwarze. Trixi und Hugo sind allerdings nicht jeden Tag unterwegs, sondern werden vor allem zu besonderen Anlässen oder bei Geburtstagen eingesetzt.

Wissen vermitteln, ohne erhobenen Zeigefinger

Der Anspruch, den Kindern etwas beizubringen, ohne dabei den belehrenden Zeigefinger zu erheben, hat sich nach Ansicht der Museumssprecherin voll erfüllt. Durch die zahlreichen Interaktionen könnten die Kinder vieles durch Erfahrung lernen, weil durch das eigene Mitmachen spielerisch mehr Information hängen bliebe. "Am besten ist es doch, wenn Kinder etwas gelernt haben, ohne zu wissen, dass sie etwas gelernt haben", findet die Sprecherin.

Regelmäßig überprüft der Museumspädagoge Christoph Fricker, ob in der Ausstellung noch etwas verbessert werden kann. So werden etwa die Höhen der Ausstellungsvitrinen oder die Beschriftungen geprüft; zudem wird genau beobachtet, welche Bereiche besonders gut von den Besuchern aufgenommen werden.

Auch die niederländische Agentur, die mit am Aufbau der Ausstellung beteiligt war, ist vor kurzem in Stuttgart zu Gast gewesen und hat sich davon überzeugt, dass alles wie geplant funktioniert.

Offensichtlich haben die Gäste nichts zu bemängeln, denn der Besucherstrom versiegt nicht, viele kommen mehrmals. "Wir haben ganz viele Wiederholungstäter, viele Kinder kommen mehrmals zu uns, weil es ihnen so gut gefallen hat", sagt Heike Scholz. "Und ich habe den Eindruck, dass die Eltern oder Großeltern es selbst gar nicht so schlimm finden, dass sie uns ein zweites Mal besuchen dürfen."