Lichtinstallation am Alten Schloss gedenkt der rassistischen Morde von Hanau. Foto: Lichtgut/Julian Rettig

„Ermordet aus rassistischen Motiven“: Dieser Schriftzug prangte am Samstagabend unter anderem auf der Fassade des Alten Schlosses in Stuttgart. Gedacht wurde damit den Morden von Hanau, die sich am 19. Februar jährten.

Stuttgart - Auf der Fassade des Alte Schlosses in Stuttgart sind am Samstagabend die Porträts der Opfer von Hanau zu sehen gewesen. Zahlreiche Menschen nahmen an dieser besonderen Gedenkveranstaltung teil. Am 19. Februar jährt sich das rassistische Attentat in Hessen, bei dem Tobias R. neun Menschen mit Migrationshintergrund erschossen hat. Die Aktion in Stuttgart war Teil des Aufrufs „19022020 – Hanau muss Erinnerung aller werden!“ des Bundeszuwanderungs- und Integrationsrats (BZI), dem bundesweiten Zusammenschluss der Landesvertretungen von Ausländerbeiräten. Auch an anderen Städten in Deutschland war der Terrortat mit Lichtinstallationen gedacht worden. Finanzminister Danyal Bayaz stellte das Alte Schloss als Projektionsfläche zur Verfügung.

Wieder Gedenktafel am Rathaus

Zuerst war als Ort des Gedenkens das Stuttgarter Rathaus im Gespräch gewesen. Der Stadt fehle aber ein konkreter Bezug zu Stuttgart. So teilte es das OB-Büro mit. Auf dem Alten Schloss prangte unter anderem der Schriftzug „Ermordet aus rassistischen Motiven“. Zudem war der Hashtag #hanauistüberall zu sehen. Am Samstagnachmittag hatte es einen Demozug durch die Stadt gegeben. Außerdem war – wie im vergangenen Jahr – illegalerweise eine Gedenktafel am Rathaus angebracht worden. Die Stadt hatte die erste Tafel wieder entfernen lassen.