Stefan Bruckmeier schätzt politische Stoffe im Theater Foto: Promo

Stephan Bruckmeier, der frühere Co-Intendant des Theaters Rampe, inszeniert im Alten Schauspielhaus „Einsteins Verrat“ von Eric-Emmanuel Schmitt.

Stephan Bruckmeier, der frühere Co-Intendant des Theaters Rampe, inszeniert im Alten Schauspielhaus „Einsteins Verrat“ von Eric-Emmanuel Schmitt.
 
Stuttgart - Herr Bruckmeier, worum geht es in dem Stück von Eric-Emmanuel Schmitt?
Der Nobelpreisträger Albert Einstein wartet in Amerika auf seine Anerkennung als US-Staatsbürger, lernt einen Vagabunden kennen, der seinen Sohn im Ersten Weltkrieg verloren hat und der Kritik übt an Einsteins pazifistischer Haltung. Dann gibt es einen Geheimdienstler, der in Einstein einen Kommunisten sieht.
Und wie setzen Sie dies um?
Hier stehen sich drei Charaktere gegenüber: Einstein ist der Visionär, der Vagabund ist der Pragmatiker, und der Geheimdienstler ist der Dogmatiker. Die drei diskutieren über die Welt, stellen fest, dass sie mit ihren Idealvorstellungen nicht durchkommen. Ihr Fazit: Auch wenn die große Utopie nicht aufgeht, muss man dennoch an sie glauben. Es ist ein kluges Stück, das zeigt, dass sich an den politischen Denkmustern nichts geändert hat. Die Wissenschaft wird immer voranschreiten, aber Schuld an Zerstörungen hat nicht der, der eine Atomwaffe entwickelt, sondern jener, der sie abwirft. Es ist ein Stück, in dem politisch gedacht wird, das ist mir wichtig.
Das Alte Schauspielhaus und die Komödie im Marquardt haben große Finanzierungsprobleme. Haben Sie davon etwas mitbekommen?
Nein, alles, was ich benötigte, war schon da. Die Folgen sind eher in groß besetzten Stücken zu spüren. Ich würde hier gerne alle ein oder zwei Jahre inszenieren.

Premiere an diesem Donnerstag um 20 Uhr. Karten unter 07 11 / 2 26 55 05