Als Notizpapier, Quittung für entrichtete Steuern oder Beleg für Einzahlungen bei der Sparkasse – ausgediente Stimmzettel haben vielerlei Verwendung gefunden. Um die 100 Jahre alte Wahlzettel aus Leonberg und Umgebung erzählen vom Aufstieg der Nationalsozialisten und dem Alltag.
Wahlzettel sind für gewöhnlich eher kurzlebig. Geschaffen für den einen Tag an dem die Wählerinnen und Wähler damit ihrem Willen Ausdruck verleihen können. Danach werden sie zu Altpapier. Doch es gibt nichts, was Menschen nicht sammeln, wie ein jüngst auf einer digitalen Versteigerungsplattform angebotenes Los zeigt. Weil es auch schon vor 100 Jahren in Leonberg und Umgebung nachhaltig wirtschaftende und sparsame schwäbische Verwaltungen gab, die den nicht mehr benötigten Stimmzetteln noch etwas abgewinnen konnten, sind diese nicht nur interessante historische Dokumente, sondern sie geben auch Einblicke in den Alltag und das Wirken der Menschen von damals.