In nur vier Monaten Bauzeit hat Bernd Mannsperger mit vielen Helfern die Alte Kelter in Kleinbottwar zu neuem Leben erweckt. Die Einweihungsfeier übertrifft alle Erwartungen.
Kleinbottwar - Am Samstag ist die in nur vier Monaten Bauzeit runderneuerte Alte Kelter in Kleinbottwar ihrer neuen Bestimmung übergeben worden. Neben der Kultur durch fünf Weingüter am Ort kämen nun die drei „K“ hinzu – „KulturWerk Kelter Kleinbottwar“, freut sich Bernd Mannsperger als Initiator. Weit über die Erwartungen seien rund 400 Besucher gekommen, attestiert der Vorsitzende des GSV Kleinbottwar, Martin Hegendorf. Noch nicht verraten sind die Ausbaupläne fürs Untergeschoss.
Die Liebe hat nach Kleinbottwar geführt
„Warum ist bei Euch der Tanz nicht viel mehr Teil Eurer deutschen Kultur, ähnlich wie in meiner russischen Heimat?“, fragte Tatjana Boschko ihren Ehemann Bernd Mannsperger. Was sie mit ihrer Frage bei ihrem Partner auslösen würde, ist erst heute sichtbar. Die beiden haben sich einst im Stubaital kennen und lieben gelernt und sind seitdem ein Paar. Und die Liebe führt sie nach Kleinbottwar in die Heimat ihres Ehemanns. Dort betreibt sie seit dem Jahr 2014 ein Tanzstudio. Schnell lässt der Erfolg die bisherigen Räume zu klein werden. Die Suche nach größeren und dafür geeigneten Räumen ist jedoch schwer und mühsam.
Mannsperger wiederum bringt die notwendigen Talente mit. Als erfolgreicher Unternehmer mit einem Schreinerei-Unternehmen am Ort und einem Planungsbüro in Murr kann er Hürden überwinden. Denn auch in seiner Freizeit besteigt er in Georgien Fünftausender wie den Kasbek und überwindet dabei große Hindernisse. Zudem ist er ein überzeugter Kleinbottwarer.
Überzeugendes Konzept vorgelegt
Nach langer Suche werden die beiden fündig: Die Alte Kelter in Kleinbottwar. Das Gebäude wartet nur darauf, nach vielen Jahren Dornröschenschlaf, wieder neues Leben eingehaucht zu bekommen. Mannsperger ist in seinem Element. „Wäre er nicht Unternehmer und Handwerker geworden, es wäre sicher ein erfolgreicher Künstler aus ihm geworden.“ Das zumindest attestiert ihm Martin Hegendorf, Erster Vorsitzender des GSV Kleinbottwar. Er ist der Dritte im Bunde, der mit am gleichen Strang zieht. Für die vielen Aktivitäten des Vereins sucht er größere und besser geeignete Räumlichkeiten. Den Zuschlag und die Kaufmöglichkeit hat Mannsperger von der Stadt Steinheim aufgrund seines überzeugenden Konzepts bekommen, ist Hegendorf überzeugt.
So erwirbt die Kommune die 1936 erbaute Kelter und ermöglicht wiederum Mannsperger den Kauf – und damit die Renovierung eines baulichen Kleinods. Und das ist noch nicht einmal vollständig fertig. Am 13. und 14. November wird ein neues Heimatmuseum in der Alten Kelter anlässlich der 50-jährigen Eingemeindung Kleinbottwars zu Steinheim gefeiert. Und noch ein Novum: alle fünf lokalen Weinmacher bieten nun hier erstmals ihre Vielfalt gemeinsam an.
Viel Sport und Kultur
Die Gäste schätzen das offenbar. Gerald Baudisch jedenfalls hofft, dass hier zukünftig ganz viel Kultur, Theater und Konzerte stattfinden. Magdalena Claus ist sogar von Ludwigsburg angereist. „Es ist sehr schön und erinnert mich an meine Heimat Gerstetten, jedoch auch an eine heimische und idyllische Vision von zukünftigen Weinfesten. Gut, dass das jemand in die Hand nimmt“, findet die Studentin der Sonderpädagogik. Geht es nach dem Energielevel des Trios Boschko, Mannsperger und Hegendorf, darf sich Kleinbottwar auf viel Sport und Kultur in der nahen Zukunft freuen.
Insgesamt stehen 970 Quadratmeter in Erd- und Untergeschoss zur Verfügung. Vieles bleibt im Original erhalten, so die Holzböden, die liebevoll in das neue Gesamtkonzept eingebettet werden. Kleiner und großer Tanzsaal sowie Gemeinschafts- und Wirtschaftsräume sind schon der Öffentlichkeit übergeben. Noch nicht verraten werden die Ausbaupläne für das Untergeschoss und ehemaligen Keller der Kelter.