Der neue EU-Führerschein von 2013 sollen bis zum Jahr 2033 alle besitzen. Eine Umtauschpflicht gibt es aber derzeit nicht. Foto: dpa

Die alten Papier-Führerscheine werden bis 2033 durch neue EU-Führerscheine ersetzt. Für einige Autofahrer ist es sinnvoll, den Führerschein früher zu tauschen.

Stuttgart - Der alte Führerschein wird nach und nach abgeschafft. Ersetzt wird er durch einen neuen einheitlichen EU-Führerschein. Bis zum Jahr 2033 müssen sich Autofahrer also von ihrem lieb gewonnenen „alten Lappen“, wie der Papier-Führerschein früher genannt wurde, trennen.

Eine Umtauschpflicht gibt es derzeit noch nicht, jedoch kann es in manchen Situationen jetzt schon sinnvoll sein, seinen Führerschein umzutauschen. Wir beantworten die wichtigsten Fragen zum Thema:

Bis wann und warum muss ich meinen alten „Lappen“ hergeben?

Alle PKW-Führerscheine der Klasse B, die ab dem 13. Januar 2013 ausgestellt wurden, entsprechen dem Scheckkartenmodell und den neuen europäischen Führerscheinrichtlinien. Außerdem sind sie nur 15 Jahre gültig.

Bis Ende des Jahres 2032 sollen alle „alten Lappen“ in den neuen EU-Führerschein von 2013 umgestellt werden. Auf den Papierführerscheinen steht zwar kein Ablaufdatum, doch verlieren diese ab 2033 ihre Gültigkeit.

Die neue Regelung hat insbesondere den Hintergrund, dass Name und Bild alle 15 Jahre aktualisiert werden. Eine Pflicht zum Umtausch gibt es aber noch nicht.

Was muss ich beachten, wenn ich ein Auto mieten möchte?

Oft wird von ausländischen Autovermietungen nur der internationale Führerschein akzeptiert, den man nur in Verbindung mit dem neuen Kartenführerschein bekommt. Deswegen sollte man seinen alten Führerschein vor Antritt der Reise sicherheitshalber umtauschen – und das unbedingt rechtzeitig.

Denn wie alle offiziellen Ausweisdokumente kommt der Führerschein aus der Bundesdruckerei. Wenn dort viel zu tun ist, kann es schon einmal drei bis fünf Wochen dauern. Natürlich gibt es auch Ausnahmen, die kosten jedoch 18 Euro extra: Gegen diese Gebühr ist der Führerschein schon früher, nach drei bis vier Werktagen, fertig.

Wo kann ich meinen Führerschein umtauschen?

Für den neuen Führerschein wird eine Gebühr von etwa 24 Euro fällig. In Stuttgart kann man sich direkt an die Führerscheinstelle oder eines der Bürgerbüros in den Stadtteilen wenden.

Dazu braucht man logischerweise einen gültigen Führerschein, ein biometrisches Passbild, einen Personalausweis oder Reisepass sowie einen Auszug aus dem örtlichen Fahrerlaubnisregister, sofern der vorgelegte, alte Führerschein nicht in Stuttgart ausgestellt wurde.

Zudem muss noch ein ausgefüllter Antrag auf Umstellung einer Fahrerlaubnis mitgebracht werden. Wer seinen Führerschein beispielsweise aufgrund von Änderungen bei der Sehhilfe umtauschen möchte, braucht außerdem ein entsprechendes ärztliches Gutachten.

Mein Führerschein gilt für mehrere Fahrzeugklassen – auch nach dem Wechsel?

Ja, die Fahrzeugklassen des alten Führerscheins können beim Wechsel übertragen werden. Wer auf dem Führerschein noch mehr Fahrerlaubnisklassen als Klasse B (PKW) besitzt, sollte darauf achten, dass diese auf den neuen EU-Führerschein übertragen werden.

Auch wenn bis zum endgültigen Umtausch noch viel Zeit ist, möchten viele Autofahrer gar nicht daran denken, ihren „alten Lappen“ irgendwann herzugeben, denn oft sind mit ihm viele Erinnerungen verbunden. Lesen Sie hier Geschichten und Anekdoten rund um den „Lappen“, die uns Leser in diesem Zusammenhang zugeschickt haben.