Viele Berufe haben heute einen neuen Namen, aber nur bei wenigen hat sich dadurch das gesellschaftliche Ansehen verbessert. Ein Beispiel ist der Beruf Erzieher. Foto: dapd

Bei Krankenschwestern, Müllmännern und Putzfrauen haben die offiziellen Bezeichnungen kaum einen Effekt – die gesellschaftliche Wertschätzung ist trotzdem nicht groß.

Stuttgart - Jeden Tag kümmert sich ein Facility-Manager um tropfende Wasserhähne und klemmende Kellertüren. Gleichzeitig kellnert eine Restaurantfachkraft im Café und schaffnert ein Zugbegleiter auf der Fahrt nach Düsseldorf, während die Fachkraft im Fahrbetrieb ihren Bus durch die Straßen lenkt.

Viele Berufe wurden in den letzten Jahren umbenannt. Stellenausschreibungen werden immer komplizierter, nicht nur weil auf Geschlechterneutralität geachtet wird, sondern vor allem weil die Bezeichnungen immer sperriger und länger werden. Mit der Umbenennung will man Berufen einen neuen Anstrich geben. Ob die Berufe durch einen neuen Namen eine höhere Wertstellung genießen, ist fraglich. „Das ist Etikettenschwindel“, sagt Volker Mörbe, Personalrat beim Klinikum Stuttgart. Aufgewertet würden Berufe nicht durch eine Umbenennung. Es sei denn, mit der Umbenennung werden auch die Inhalte erneuert.