Ein Lichtermeer auf dem Schlossplatz: Am 20. Dezember 1992 demonstrierten Zehntausende gegen Ausländerhass. Foto: Horst Rudel

Die Anti-Corona-Proteste wie zuletzt in der Silvesternacht in Stuttgart erzürnen viele Menschen. Auch Ingeborg Höch ist entsetzt, vor allem über die rechtsradikalen Gruppierungen, die dort auftreten. Sie erinnert sich an eine Stuttgarter Demo, die ganz anders war.

Stuttgart - Sie fehlen in keinem Rückblick auf das Corona-Jahr 2020 und haben auch die Silvesternacht in Stuttgart bestimmt, auch wenn viele sich mit Grausen abwenden – die Demonstrationen der Bewegung um Querdenker und fundamentale Kritiker der Corona-Politik. Auch die Stuttgarterin Ingeborg Höch war entsetzt über die „unerträglichen und beängstigenden Bilder“, als „radikale Rechte“ das Reichstagsgebäude stürmen wollten, und über das „Demogeschrei gegen Corona-Schutzmaßnahmen und angeblichen Entzug der Grundrechte“, wie sie Ende August an die Chefredaktion unserer Zeitung schrieb. Und sie erinnerte sich an Demonstrationen vor 28 Jahren, die so ganz anders waren und an denen sie, um es zurückhaltend zu sagen, nicht ganz unbeteiligt war: die Lichterketten gegen Ausländerhass, eine davon fand am 20. Dezember 1992 in Stuttgart statt – mit 120 000 Menschen.