Kim Renkema verletzte sich beim Spiel gegen Bundesliga-Spitzenreiter Schwerin an der Wade Foto: Baumann

Auf diese Leistung können die Stuttgarter Volleyballerinnen stolz sein – trotz der Niederlage. Beim 2:3 haben sie Bundesliga-Spitzenreiter Schwerin alles abverlangt.

Schwerin - Beinahe wäre es das perfekte Geschenk für Mareike Hindriksen gewesen. Am Freitag, dem 27. Geburtstag der Zuspielerin, hatte Bundesligist Allianz MTV Stuttgart in Tamari Miyoshiro (Hawaii) eine erfahrene Annahmespezialistin präsentiert. Und einen Tag später, beim gelungenen Einstand der US-Nationalspielerin, hätte es dank einer tolle Teamleistung beinahe zur Sensation gereicht. Erst nach 116 Minuten siegte Abonnementsmeister Schweriner SC knapp 3:2 (18:25, 17:25, 25:18, 25:22, 15:12) gegen die Stuttgarter Volleyballerinnen.

Dabei hatte es das Team von Guillermo Naranjo Hernández selbst in der Hand, die hochklassige Partie für sich zu entscheiden. „Ich habe allen gesagt, sie sollen den Kopf hoch tragen. Sie haben begeisternd gespielt“, meinte der Trainer. Das lag auch an Tamari Miyoshiro. Sie hatte das Stuttgarter Spiel auf Anhieb stabilisiert. Die ersten beiden Sätze gewannen die Gäste klar, im dritten Satz lagen sie bereits 10:5 vorne. Es waren nur Nuancen, die in dem Duell auf Augenhöhe letztlich die Wende brachten.

Zum einen verletzte sich die Stuttgarter Spielführerin Kim Renkema (Wadenzerrung), zum anderen hatte der Meisterschaftsfavorit jede Position doppelt und dreifach besetzt, änderte einfach seine Aufstellung. „Schwerin hat einen hochkarätigen Kader, da wird einfach eine Nationalspielerin gegen eine andere ausgewechselt“, sagte Hernández und ergänzte voller Stolz: „Sie haben gegen uns alles geben müssen.“

Zuspielerin Mareike Hindriksen freute sich über die neue Kollegin aus den USA: „Klar, wer bekommt schon eine neue Libera zum Geburtstag?“ Die auf diese Weise stabilisierte Annahme brachte der Ballverteilerin viel mehr Optionen als sonst. In Zahlen: Nichole Lindow machte 21 Punkte und wurde als wertvollste Spielerin ausgezeichnet. Renata Sandor (19), Micheli Tomazeli Pissinato (15) und Kim Renkema (14) punkteten ebenfalls zweistellig. Das Angriffsspiel der Stuttgarterinnen konnte sich dank Miyoshiro viel besser entfalten, war wesentlich variabler. Apropos Punkte: Wie eng die Partie in Schwerin war, sagt auch das Ballverhältnis aus. Dies ging mit 102:100 an das Team von Geburtstagskind Mareike Hindriksen.