„Ein bisschen chaotisch“: Libera Roosa Koskelo zeigt sich selbstkritisch. Foto: Baumann

Beim 0:3 gegen den SC Potsdam spüren die Volleyballerinnen von Allianz MTV Stuttgart in der Bundesliga die anstrengende Pokalwoche in den Knochen und bleiben hinter ihrer sonstigen Qualität zurück.

Im drittletzten Hauptrundenspiel hat es die Bundesliga-Volleyballerinnen von Allianz MTV Stuttgart erwischt: Nach 19 Siegen in Folge verließ der Bundesliga-Tabellenführer nach der 0:3-Heimniederlage gegen den SC Potsdam erstmals als Verlierer das Feld. Vertan ist damit die Chance auf die perfekte Hauptrunde mit 22 Siegen aus 22 Spielen, was zuletzt der Schweriner SC in der Saison 1996/97 geschafft hatte.

Koskelo: Belastung ist extrem

Ein Stück weit musste man so ein Ergebnis befürchten: Die MTV-Frauen hatten eine emotionale Woche hinter sich mit einem Erfolg im Pokalfinale gegen Dresden und einem begeisternden CEV-Pokalfinale in der erstmals seit Langem wieder ausverkauften Scharrena. „Die Woche hat Spuren hinterlassen“, räumte die Sportliche Leiterin Kim Renkema unumwunden ein. Und Libera Roosa Koskelo, die in allen bisherigen Partien durchspielen musste, gab zu: „Die Belastung ist schon extrem. Im Spiel selbst merkt man es nicht, weil man unter Adrenalin steht, aber zwischen den Spielen spüre ich eine gewisse Müdigkeit.“

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Wenig Verständnis für die spielerische Leistung seines Teams zeigte nach Spielschluss jedoch Trainer Tore Aleksandersen, der seinen Spielerinnen eine schlechte Einstellung vorwarf. „Die Hauptrunde ist noch nicht vorbei. Wir bauen unsere Gegner für die Play-offs doch auf, wenn sich rumspricht, dass wir so leicht zu schlagen sind“, kritisierte er. Auch Koskelo zeigte sich nach der ersten Saisonniederlage selbstkritisch: „Nach einem guten Start war es bei uns ein bisschen chaotisch, wir haben die taktischen Vorgaben nicht gut umgesetzt.“

MTV-Frauen bleiben hinter sonst gezeigter Qualität zurück

Vor allem in der Annahme erreichten die MTV-Frauen, bei denen Coach Aleksandersen Außenangreiferin Simone Lee wegen einer leichten Fußverletzung schonte, nicht die Qualität der zuletzt gezeigten Spiele. Tabellarisch hat die Niederlage keine Bedeutung, Stuttgart stand schon vorher als Vorrundenerster fest. Potsdam ist nach dem Sieg mindestens Tabellendritter. Und schon am Dienstag in Schwerin können die MTV-Frauen im nächsten Spitzenspiel zeigen, dass die Niederlage nur ein Ausrutscher war. „Vor den Play-offs müssen wir unbedingt noch die Kurve kriegen“, mahnte auch Koskelo.