Hat schlagkräftige Argumente: Simone Lee (hinten) geht künftig für Allianz MTV Stuttgart auf Punktejagd. Foto: imago//Stejskal Ivo

Krystal Rivers gilt als beste Angreiferin der Volleyball-Bundesliga – kann Allianz MTV Stuttgart aber nicht im Alleingang zu Erfolgen führen. Der Club hat daher nun auf dem Transfermarkt zugeschlagen – und spricht von einem echten Coup.

Stuttgart - Wer die Mitteilung von Allianz MTV Stuttgart liest, die am Mittwochmorgen versendet worden ist, kommt aus dem Staunen kaum mehr heraus. Von einem „Hammer-Transfer“ ist da die Rede. Von einer „Top-Außenangreiferin“. Und vom „vermutlich größten Coup in der Vereinsgeschichte“ sowie einem „Glücksgriff“. Wer also ist die Frau, die mit so viel Vorschusslorbeeren empfangen wird?

Größe: 1,88 Meter. Abschlagshöhe: 3,05 Meter. 23 Jahre alt, US-Amerikanerin. Ihr Name: Simone Lee. Ihr Ruf: Sie sei eine der durchschlagskräftigsten Außenangreiferin im internationalen Volleyball. „Wir sind sehr glücklich darüber, so eine starke Spielerin nach Stuttgart holen zu können“, sagt MTV-Sportdirektorin Kim Renkema.

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Lee kommt vom japanischen Club Kurobe AquaFairies, der die Saison bereits beendet hat. Lee kommt zudem ablösefrei und erhält in Stuttgart einen Vertrag bis Saisonende. Der MTV reagiert mit dieser Nachverpflichtung vor allem auf die zahlreichen Verletzungen in der ersten Saisonhälfte, die auch noch die weiteren Wochen betreffen. „Wir mussten reagieren“, sagte Renkema und denkt dabei vor allem an die Verletzung von Channon Thompson.

Nicht alle Last auf Krystal Rivers

„Neben einem großartigen Charakter und dem Willen hart zu arbeiten hat sie eine unglaublich gute Angriffsfähigkeit“, lobt Trainer Giannis Athanasopoulos, „wir haben lange den Markt sondiert und wir glauben, dass sie die beste Option für uns ist.“ Der Grieche betont, Lee solle auf ihrer Position Celine van Gestel und Alexandra Lazic entlasten, die „alle bisherigen Spiele ohne Pause gespielt haben“. Zudem will man sich nicht nur auf Diagonalangreiferin. Krystal Rivers als entscheidenden Faktor in den engen Spielen verlassen müssen, will weniger ausrechenbar sein. Die beiden kennen sich übrigens sehr gut.

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Simone Lee spielte bereits in Italien bei Imoco Volley Conegliano sowie in der Türkei bei Beylikdüzü, seit 2018 gehört sie auch zum Kreis der US-amerikanischen Nationalmannschaft. Nun also soll sie Allianz MTV Stuttgart für den Rest der laufenden Saison in der Bundesliga und in der Champions League verstärken. Im Pokalfinale im Februar ist sie laut der Regularien nicht spielberechtigt. Dafür hätte sie bereits zuvor ein Pokalspiel für den MTV bestreiten müssen. Ende der Woche wird Simone Lee in Stuttgart erwartet.