Chefcoach Tore Aleksandersen kann nicht zufrieden sein. Foto: Pressefoto Baumann

Stuttgarts Volleyballerinnen erleiden beim 0:3 in Straubing einen herben Rückschlag – jetzt wartet die Champions League.

Straubing - MTV-Sportdirektorin Kim Renkema rang nach der klaren 0:3 (18:25, 23:25, 23:25)-Niederlage bei Nawaro Straubing mit der Fassung. „Das müssen wir nicht schönreden. Heute hat nichts geklappt. Es war außer Krystal gefühlt keine Spielerin anwesend“, sagte die Niederländerin über das schwache Auftreten des Tabellenführers der Volleyball-Bundesliga am Samstagabend und suchte nach Erklärungen, wie das passieren konnte. Oder besser gesagt wieder passieren konnte. Bereits im Pokalhalbfinale hatten die Stuttgarterinnen gegen den SC Potsdam einen ähnlichen sportlichen Totalausfall. Die Folge: Der langjährige Giannis Athanasopoulos verließ den Club.

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Unter dem neuen Chef Tore Aleksandersen schienen die Konzentrationslöcher gestopft. Mit deutlichen Siegen gegen den SSC Palmberg Schwerin und den VfB Suhl untermauerte der MTV seine Ambitionen auf die Tabellenführung. Selbstbewusst wurde von den Verantwortlichen die Jagd auf die zweite deutsche Meisterschaft der Vereinsgeschichte neu ausgerufen. Der leblose Auftritt in der Straubinger Turmair-Arena ließ aber wieder die Zweifel aufflammen, dass die Stuttgarterinnen in schwierigen Situationen versagen. Es stellt sich die Frage: War die zweite Bundesliga-Niederlage nur ein Ausrutscher, oder lassen sich die Mentalitätsprobleme der Mannschaft auch mit neuem Trainer nicht in den Griff bekommen?

„Wir müssen das schnell aufarbeiten und aufklären“, sagte Kim Renkema mit Blick auf das Rennen um den ersten Platz, der in den Play-offs das wichtige Heimrecht in der Mehrzahl der Spiele garantiert. Renkema: „Man hatte das Gefühl, dass wir mit dem Kopf schon bei der Champions League sind, und haben unsere Aufgabe in der Bundesliga vernachlässigt.“ Im zweiten Teil der Gruppenphase treten die Stuttgarterinnen von Dienstag an im russischen Kaliningrad an. Es geht um den Einzug ins Viertelfinale, aber vor allem darum, eine sportliche Antwort auf die Mentalitätsfrage zu geben.