Voller Fokus auf die Trainingsarbeit: Eleanor Holthaus, neue Außenangreiferin von Allianz MTV Stuttgart. Foto: Baumann

Die Außenangreiferin ist eine von drei Spielerinnen, die vom SC Potsdam kamen. MTV-Trainer Konstantin Bitter erwartet viel von der achtbesten Punktesammlerin der vergangenen Saison.

Wenn im Training von Allianz MTV Stuttgart nach Freiwilligen gesucht wird, die bestimmte Messungen oder Übungen als erste machen wollen, sind es meist Yurika Bamba und Eleanor Holthaus, die sich anbieten. Es überrascht daher nicht, dass die beiden Neuzugänge vom SC Potsdam zu den Volleyballerinnen gehören, auf die Trainer Konstantin Bitter große Hoffnungen setzt. Sie sollen im runderneuerten Stuttgarter Team mit zehn Ab- und elf Zugängen für Stabilität sorgen und den vielen jungen Akteurinnen Halt geben.

 

Bitter ist zuversichtlich, den Zuschauern in der neuen Bundesliga-Saison trotz des enormen personellen Umbruchs einiges bieten zu können. „Unsere Fans dürfen sich auf neue Frische in der Mannschaft freuen“, sagt der Coach mit Blick auf die nächste Spielzeit, die für die MTV-Volleyballerinnen am Samstag, 11. Oktober, mit einem Auswärtsspiel bei Aufsteiger ETV Hamburg beginnt.

Eleanor Holthaus verfügt über Bundesliga-Erfahrung

Eine wichtige Führungskraft im Team soll künftig Eleanor Holthaus sein: Die 25-Jährige war in der abgelaufenen Runde mit 147 Zählern die achtbeste Punktesammlerin der Liga und statistisch die stärkste Akteurin auf ihrer Position als Annahme-Außenspielerin. „Sie bringt eine gute Physis mit und hat jetzt zwei Jahre Erfahrung in der Bundesliga“, sagt Bitter, der hofft, dass Holthaus vielleicht in die Rolle der nach Italien abgewanderten Jolien Knollema schlüpfen kann.

Freut sich auf die Fans in der Scharrena: Eleanor Holthaus. Foto: Baumann

Die US-Amerikanerin aus Minnesota spielte nach ihren Anfängen an der Iowa State University ein knappes halbes Jahr in Puerto Rico, ehe es sie nach Deutschland zog. 2023/24 schlug sie für den VfB Suhl auf, in der vergangenen Saison für den SC Potsdam. Sie freut sich vor allem darauf, dass die Scharrena nun zu ihrem neuen Wohnzimmer wird. „Die Atmosphäre hier ist einfach unglaublich. Es ist laut, es ist intensiv – es war jedes Mal ein großer Kampf, mit Suhl und Potsdam in dieser Halle zu bestehen“, erinnert sie sich. Die Fankultur war einer der Gründe für sie, nach Deutschland zu kommen: „Die Zuschauer sind hier voll dabei und interessieren sich wirklich für das Spiel. Das ist in einigen Ländern anders.“ Zudem schätzt Eleanor Holthaus die Qualität der Bundesliga, die in der kommenden Saison wieder aus zwölf Teams bestehen wird. „Nicht nur in den Spitzenspielen kann jeder jeden schlagen“, sagt sie, „man muss in jeder Partie seine beste Leistung bringen.“

Auch wenn das Stuttgarter Team einen großen personellen Umbruch durchmacht, hält Holthaus an großen Zielen fest. „Es sind tolle Typen in der Mannschaft, wir können das Pokalfinale und das Play-off-Finale erreichen“, glaubt sie. Sehr gut kennt sie Libera Yurika Bamba, mit der sie in Suhl und Potsdam zwei Jahre zusammengespielt hat. Mit Mittelblockerin Anna Koulberg hat sie eine gemeinsame Saison in Potsdam verbracht.

Auf ihrer Position auf Annahme-Außen ist Allianz MTV sehr breit aufgestellt, insgesamt stehen fünf Spielerinnen im Kader. Neben der deutschen Nationalspielerin Antonia Stautz sind das in Mikala Mogensen (23), die vom USC Münster kam, Julia De Paula (20/war ausgeliehen an den VfB Suhl) und der erst 16-jährigen Leilani Slacanin allerdings drei sehr junge Spielerinnen. Eleanor Holthaus ist bereit, diese – wo nötig – zu führen, sieht das Zusammenspiel allerdings nicht als Einbahnstraße: „Ich kann mit Sicherheit auch von solchen jungen Spielerinnen noch etwas lernen.“

Das bestätigt ihr Selbstbild: Holthaus sieht sich als Teamplayerin durch und durch. „Ich nehme jede Rolle an, die die Mannschaft braucht“, erklärt sie, „wenn jemand anders einen besseren Tag hat als ich, nehme ich mich gerne zurück.“ Nicht zuletzt Aussagen wie diese belegen, warum Trainer Bitter große Stücke auf seinen US-Neuzugang hält.