So in etwa könnte die neue Allianz-Zentrale an der Heßbrühlstraße aussehen. Die Bürger können den Entwurf am Dienstag, 12. September, anschauen und diskutieren. Foto: Allianz

Am 12. September können sich die Bürger zu den Entwürfen für die neue Allianz-Zentrale an der Heßbrühlstraße äußern. Die Ansiedlung selbst steht aber nicht zur Debatte.

Vaihingen - Die Ansiedlung des Versicherungskonzerns Allianz an der Heßbrühlstraße steht nicht zur Debatte. Sie hat bereits den Zuspruch von der Stadt bekommen. Vielmehr soll es um den Siegerentwurf des Dortmunder Büros Gerber Architekten gehen, den das Preisgericht im Juli gekürt hat. Die Vaihinger Bezirksbeiräte wollen, dass die Bürger ihre Meinung dazu kundtun, Kritik und Anregungen äußern. Dazu soll es einen Informations- und Ausspracheabend geben. Die Lokalpolitiker haben sich am Dienstagabend zu einer Sondersitzung getroffen. Einziger Tagesordnungspunkt: der Antrag auf den Infoabend. Nach kurzer Diskussion waren die Details festgelegt, wann und in welcher Form der Abend stattfinden soll.

„Ich bin prinzipiell für einen Informations- und Ausspracheabend“, sagte Gerhard Wick (SÖS/Linke-Plus), „aber das macht nur Sinn, wenn er tatsächlich Information und Aussprache bedeutet.“ Wick wolle keine reine Präsentation des Entwurfs durch die Allianz. Vielmehr sollten die Bürger die Möglichkeit haben, den Siegerentwurf „nach klimatologischen und verkehrlichen Bedenken abzuklopfen“. Denn diese Themen seien es, die den Anwohnern und den Bezirksbeiräten besonder unter den Nägeln brennen. „Wir müssen schauen, ob dieser Entwurf die Bedenken ausräumt oder nicht“, sagte Wick.

Bezirksbeirat lehnt die Ansiedlung ab

Linus Fuchs von der SPD wünschte sich, dass bei dem Info- und Ausspracheabend sowohl Vertreter der Allianz als auch des Architekturbüros sowie des Preisgerichts anwesend sind und den Bürgern Rede und Antwort stehen. Er riet allerdings dazu, den Verkehr und den Bau gesondert zu betrachten. „Das ginge für einen Abend zu weit“, sagte Fuchs. „Ich bin dafür, den Abend auf den architektonischen Entwurf zu beschränken.“ Nach einer Vorstellung der Pläne durch Bauherren und Architekten sollen die Bürger die Möglichkeit haben, Fragen zu stellen.

Einige Vertreter des Gremiums erinnerten daran, dass sie die Ansiedlung des Versicherers noch immer nicht gut heißen. „Wir haben das Thema schon behandelt und abgelehnt“, sagte Michael Mehling (FDP). „Es geht jetzt um die Gebäude und das Drumherum, nicht um das Vorhaben an sich“, sagte Ulrich Bayer (CDU). „Ich lehne die Ansiedlung immer noch ab. Aber jetzt geht es darum, ob Lösungen für unsere Bedenken in den Entwurf eingearbeitet wurden“, ergänzte Volker Schweizer (Grüne). Die „Grundsatzfrage“ zur Ansiedlung werde bei einem Infoabend sowieso aufkommen, sagte Axel Weber (CDU). „Die Bürger sollen ihre Meinung dazu sagen dürfen.“

Kristin Wedekind (Grüne) fand es schade, nur den Siegerentwurf zu betrachten und schlug vor, auch den zweit- und drittplatzierten Vorschlag zu zeigen. „Da könnten interessante Ideen für die Gestaltung dabei sein, die die Bürger vielleicht einbringen könnten“, sagte Wedekind. Gerhard Wick entgegnete, dass das bei den Bürgern die falsche Hoffnung wecken könnte, sie könnten noch mitbestimmen. „Das ist ein offener Info- und Ausspracheabend. Da gibt es keine Denkverbote“, entgegnete Ulrich Bayer.

Letztlich votierten die Bezirksbeiräte einstimmig für den Informations- und Ausspracheabend. Er soll am Dienstag, 12. September, ab 18 Uhr im Otto-F.-Scharr-Saal der Alten Kelter, Kelterberg 5, stattfinden. Die Stadt kündigt an, dass Baubürgermeister Peter Pätzold zum Infoabend kommen wird. Die Moderation übernehmen die Bezirksbeiräte Karsten Eichstädt (CDU) und Volker Schweizer (Grüne).