Wenn ein Elternteil suchtkrank ist, beeinflusst dies auch das Leben der Kinder – mitunter dramatisch. Eine Mutter berichtet von ihrem Kampf, ihren Mann nicht aufzugeben und gleichzeitig ihre Kinder zu schützen.
Am Frühstückstisch herrscht schlechte Stimmung. Die Mutter dreier Kinder ist genervt, weil ihr Mann heute Nacht schon wieder nicht nach Hause gekommen ist und sich irgendwo „vollgesoffen“ hat. Erst vor zwei Tagen lag er „rotzevoll“ auf dem Sofa und war zu nichts mehr zu gebrauchen. Diese Gedanken hätte Alexandra Türmer* niemals vor ihren Kindern laut ausgesprochen, doch sie zeigen das Ausmaß, das die Suchterkrankung ihres Mannes inzwischen angenommen hat – und ihre Hilflosigkeit. Dass ihr Partner krank ist und sie nicht absichtlich im Stich lässt, sei ihr bewusst, doch im Alltag helfe ihr das wenig. Für die Familie ist es ein Balanceakt zwischen Verzweiflung, Frustration und Respekt und Liebe dem Ehemann und Vater gegenüber.