Alec Baldwin muss wohl vor Gericht. Foto: AFP/ANGELA WEISS

Im Oktober 2021 kam eine Kamerafrau bei einem Filmdreh mit Alec Baldwin durch einen Schuss ums Leben. Nun sollen der Hollywood-Star und eine Waffenmeisterin dafür strafrechtlich belangt werden.

Die Staatsanwaltschaft im US-Staat New Mexico will gegen den Schauspieler Alec Baldwin nach einem tödlichen Schuss auf eine Kamerafrau bei einem Western-Filmdreh Anklage erheben. Das teilte die Behörde am Donnerstag mit. Auch die Waffenmeisterin Hannah Gutierrez-Reed muss sich vor Gericht verantworten. Beide sollen wegen fahrlässiger Tötung angeklagt werden, hieß es in einer Mitteilung der Staatsanwaltschaft.

Nach Auswertung der Ermittlungen gebe es genügend Beweise für eine strafrechtliche Verfolgung, teilte Bezirksstaatsanwältin Mary Carmack-Altwies mit.

Ehemann glaubt an Unfall

Chef-Kamerafrau Halyna Hutchins war bei Dreharbeiten zu dem Western „Rust“ auf einer Filmranch in Santa Fe im Oktober 2021 tödlich verletzt worden. Baldwin, der als Hauptdarsteller und Produzent bei dem Film mitwirkte, hatte eine Waffe bei der Probe für eine Szene bedient, als sich ein Schuss löste. Regisseur Joel Souza wurde bei dem Vorfall von dem Projektil an der Schulter getroffen und verletzt. Untersuchungen ergaben, dass in dem Colt eine echte Kugel steckte. Baldwin hatte die Schuld an dem fatalen Unfall stets von sich gewiesen.

Eine Zivilklage von Matthew Hutchins, dem Witwer der Kamerafrau, gegen Baldwin und andere Beteiligte der „Rust“-Produktion war im vorigen Oktober außergerichtlich beigelegt worden. „Wir glauben alle, dass Halynas Tod ein schrecklicher Unfall war“, betonte der Witwer damals. Er habe kein Interesse daran, Baldwin und den Filmproduzenten die Schuld zuzuweisen. Stattdessen wollten sie die letzte Arbeit der Kamerafrau würdigen und den eingestellten „Rust“-Dreh fortsetzen. Halyna Hutchins hinterließ einen Ehemann und einen Sohn.