Kunden sollen einem Bericht nach bei Aldi in Zukunft für dünne Plastiktüten bezahlen müssen. (Symbolfoto) Foto: dpa

Für dünne Plastiktüten sollen Kunden des Lebensmitteldiscounters Aldi einem Bericht zufolge künftig zahlen. Geplant sei ein „symbolischer Preis“ von einem Cent.

München - Der Lebensmitteldiscounter Aldi will einem Bericht zufolge für dünne Plastiktüten künftig einen „symbolischen Preis“ von einem Cent verlangen. Das wolle der Konzern an diesem Dienstag bekanntgeben, berichtete die „Süddeutsche Zeitung“ (Dienstag) unter Berufung auf Unternehmenskreise. Aldi Nord und Aldi Süd wollten damit auf Kritik am vielen Plastik in den Geschäften reagieren. Seitdem Kunststoff-Tragetaschen kostenpflichtig sind, packen zudem immer mehr Kunden ihre Einkäufe in die kostenlosen Knoten- oder Hemdchenbeutel aus der Obst- und Gemüseabteilung.

Pro-Kopf-Verbrauch von 37 Beuteln

Nach Angaben des Bundesumweltministeriums verbrauchten die Menschen in Deutschland im vergangenen Jahr mehr als drei Milliarden der dünnen Plastiktüten. Das entsprach einem Pro-Kopf-Verbrauch von 37 Beuteln und damit einem Anstieg im Vergleich zu 2015 und 2016.

Aldi hoffe, dass andere Händler ebenfalls eine Abgabe auf die Hemdchenbeutel verlangen, hieß es in der „Süddeutschen Zeitung“ weiter. „Wir würden uns freuen, wenn andere Händler mitziehen“, sagte Kristina Bell, die im Einkauf von Aldi Süd für Qualitätssicherung und Unternehmensverantwortung zuständig ist, dem Blatt.

Netze für Obst und Gemüse geplant

Bislang hat dem Bericht zufolge lediglich die Supermarktkette Real angekündigt, die Beutel bis 2020 durch Papier ersetzen zu wollen. Aldi plane, die kostenpflichtigen Knotenbeutel von Sommer an aus Bioplastik fertigen zu lassen. Als Alternative zu den Hemdchenbeuteln wolle der Discounter von Herbst an wiederverwendbare Netze für Obst und Gemüse verkaufen. Andere Handelsketten bieten solche waschbaren Netze ebenfalls an.

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