Ralf Zimmermann übergibt einen Scheck an Gudrun Flaisch. Foto: KS-Images.de/Karsten Schmalz

Die Ortsgruppe Großbottwar des Schwäbischen Albvereins feiert ihr 125-jähriges Bestehen und blickt auf viele Aktivitäten zurück.

Einst waren es 14 Großbottwarer die mit einigen Marbachern zu einer Wanderung zur Sinzenburg aufbrachen und dort einkehrten. So ist es in der Ausgabe des Schwäbischen Albvereins vom 1. November 1897 zu lesen. In der gemütlichen Runde an einem herrlichen Sommertag war es damals, nach einigen Gläsern Wein, schnell besprochen: die Ortsgruppe Großbottwar wurde gegründet. Dies ist nun – wer nachgerechnet hat - schon über 125 Jahre her. Denn eigentlich hätte die Ortsgruppe Großbottwar des Schwäbischen Albvereins bereits im vergangenen Jahr das Jubiläum gefeiert. Aufgrund der Pandemie musste das Event aber immer wieder verlegt werden.

Verein kümmert sich um die Erhaltung des Wunnensteinturms

Am Samstagabend war es in den Räumlichkeiten der Bottwartaler Winzer nun endlich so weit. Die fast 100 anwesenden Mitglieder und Gäste konnten endlich feiern. Mehr als verdient, wie Bürgermeister Ralf Zimmermann in seinen Grußworten verlauten ließ. „Feste sind immer eine gute Chance Danke zu sagen. Und ich sage hiermit all denen Dankeschön, die das Vereinsleben füllen, also dem gesamten Verein“, sagte Zimmermann. Zudem bedankte er sich für das gelungene Miteinander und die sehr gute Zusammenarbeit mit der Stadt. Der Bürgermeister weiß, dass die Ortsgruppe viele Aufgaben ehrenamtlich übernimmt und Orte wie der Wunnensteinturm nur dank des Vereins erhalten werden können. „Sie sind unverzichtbar und ein wichtiger Teil der Stadt. Ohne sie wären wir um ein Vielfaches ärmer“, gestand das Stadtoberhaupt.

Dies betonte ebenfalls die stellvertretende Präsidentin des Schwäbischen Albvereins, Regine Erb: „Es ist eine schweißtreibende Arbeit, beispielsweise das Wegenetz oder den Wunnensteinturm zu erhalten. Dieses Engagement muss gewürdigt werden.“ Weiters kamen beide Festredner noch auf die seit 1973 eingeführte Sonnwendfeier und die zahlreichen weiteren Aktivitäten, wie Brauchtumsfeste oder Glühweinwanderungen zu sprechen und lobten diese. „Sie haben schon viele Spuren hinterlassen und es wird bestimmt noch zahlreiche weitere Spuren in Zukunft geben“, war sich der Bürgermeister sicher.

Seit 1954 wird jedes Jahr ein Baum gepflanzt

Wie fortschrittlich und vorausschauend die Ortsgruppe Großbottwar war und ist, darum ging es auch im Vortrag zur Vereinsgeschichte. Bereits seit 1954 pflanzt man jedes Jahr einen Baum. Auch die Denkmalpflege nimmt seit jeher einen wichtigen Teil ein. Heimat, Natur, Wandern – das sind schließlich die drei Grundsäulen des Schwäbischen Albvereins.

Natürlich hatte es dieser auch nicht immer leicht. In Aufzeichnungen von 1936 ist zu lesen, dass die Ortsgruppe ruhe. Nur noch acht Mitglieder zählte sie zu dieser Zeit. Im Jahr 1938 fand dann sogar vorerst die letzte gemeinsame Wanderung statt. Der Zweite Weltkrieg verhinderte zwar die Tätigkeiten des Vereins, doch die Ortsgruppe löste sich nicht auf. 1950 versammelte man sich wieder zur ersten Nachkriegswanderung. Viele Dokumente blieben nicht erhalten. Einige Überbleibsel konnten dennoch am Samstagabend den Anwesenden präsentiert werden. Unter anderem ein Ausschnitt aus der Tagespresse von 1922. Damals war zu lesen: „Frühwanderung. Abmarsch pünktlich ½ 5. Rückkehr 11 Uhr.“ Weitere Dokumente, Bilder und Videos konnten sich die Mitglieder auf Stellwänden und Leinwänden anschauen. Dabei geht der Blick auch in die Zukunft. So hoffen Bürgermeister Zimmermann und Vize-Präsidentin Regine Erbe, dass viele, vor allem junge Menschen für das Vereinsleben begeistert und motiviert werden können, damit auch in den nächsten 125 Jahren Ausflüge, Events und Aktivitäten stattfinden.