US-Fahnder haben einen mutmaßlichen Kinderschänder geschnappt. Foto: dpa

Ein Mann aus Albstadt ist der US-Polizei ins Netz gegangen, als er ein Mädchen buchen wollte.

Albstadt/Cleveland - Ein Mann aus Albstadt ist der US-Polizei ins Netz gegangen, als er über das Internet ein Mädchen für einen sexuellen Missbrauch buchen wollte. Der 49-Jährige war nach Angaben der Staatsanwaltschaft Cleveland auf eine fingierte Internetseite der US-Polizei hereingefallen. Für 1150 US-Dollar (rund 820 Euro) hatte er dort einen achtstündigen Aufenthalt mit einem elfjährigen Mädchen gebucht.

Als er im März von Stuttgart nach Cleveland geflogen sei, um das Mädchen zu treffen, hätten die Handschellen geklickt, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Der Mann habe vor Gericht inzwischen alle Vorwürfe zugeben.

Fingiertes Internet-Angebot

US-Ermittler hatten seit September 2009 versucht, mit dem fingierten Internet-Angebot Pädophile zu überführen. Der Mann aus Albstadt geriet schnell in ihr Visier. Monatelang habe er im Internet versucht, sexuellen Kontakt zu minderjährigen Mädchen zu bekommen. Die US-Ermittler machten ihm schließlich das Angebot, das elfjährige Mädchen zu treffen, das in Wahrheit nie existierte.

Der Fahrnder empfahlen dem 49-Jährigen, alles einzupacken, was er für das Mädchen brauchte, und in die USA zu kommen. Bei seiner Festnahme fanden die Ermittler dann in seinem Gepäck unter anderem Beruhigungsmittel, Fesseln und Sexspielzeug. Für die Ermittler war das genügend Beweismaterial. Das Urteil vor dem Bezirksgericht in Cleveland soll nach Angaben eines Sprechers am 25. Oktober gesprochen werden.

Gleichzeitig wird auch das Urteil für einen 63-Jährigen aus Leipzig erwartet, der den Ermittlern auf die gleiche Weise ins Netz ging. Der „Schwarzwälder Bote“ berichtete, dass die Richter in Ohio in einem vergleichbaren Fall zuletzt 20 Jahre Haft verhängt hätten.