Der Hang entlang der Gutenberger Steige muss gesichert werden. Foto: Horst Rudel

Die Gutenberger Steige, der Albaufstieg vom Lenninger Tal im Kreis Esslingen, wird ab 30. Januar für mehrere Wochen halbseitig gesperrt. Grund dafür sind Sicherungsarbeiten: An den Fangzäunen müssen massive Schäden behoben werden.

Regelmäßig bescheren die diversen Albaufstiege der Straßenbaubehörde Arbeit. Momentan geht es um die Gutenberger Steige (B 465), die vom Lenninger Tal nach Donnstetten und weiter zur B 28 führt. Die Felssicherungssysteme am Hang sind laut dem Stuttgarter Regierungspräsidium (RP) stärker beschädigt als erwartet, weshalb weitere Bauarbeiten nötig sind. Vom 30. Januar an wird die Steige deshalb erneut für mehrere Wochen halbseitig gesperrt, an zwei Wochenenden ist gar eine Vollsperrung geplant. „Wir gehen davon aus, dass die Arbeiten voraussichtlich bis 31. März abgeschlossen werden können“, sagt die RP-Sprecherin Andrea Panitz.

Felssicherung ist aufwendig

Ende vergangenen Jahres war bereits sechs Wochen lang an dem Hang gearbeitet worden. Auf einer Länge von 1,7 Kilometern wurden die Felssicherungssysteme begutachtet. Dabei kam Unerfreuliches zutage: Die Experten stellten fest, „dass die Stützenfundamente der Fangzäune teilweise sehr stark beschädigt sind und nicht mehr saniert werden können“, berichtet Andrea Panitz. Jetzt müssten neue Gründungspfähle hergestellt werden, „was aufgrund des Geländes sehr aufwendig ist“. Gleichzeitig würden Bremselemente, Netze und Tragseile an den Systemen ausgetauscht.

Abbruchmassen müssen entfernt werden

Es gibt noch mehr zu tun: Im oberen Bereich der Steige gab es laut Andrea Panitz in den letzten Monaten einige Abbrüche an der Böschungskante. Das Geröll liegt jetzt in den Schutznetzen und muss noch entfernt werden. Zudem sei es erforderlich, die durch die Abbrüche entstandenen Hohlräume an der Böschung mit neuen Felsnägeln und einem Erosionsschutz zu stabilisieren. Auch eine Felswand im unteren Bereich der Steige werde neu vernetzt. Wie im November und Dezember soll weitgehend ohne Vollsperrung gearbeitet werden – zumindest eine Fahrspur dieser wichtigen Verbindung wird befahrbar bleiben. An zwei Wochenenden allerdings wird sie komplett gesperrt. Denn um Bauteile in den Hang zu hieven, wird ein Kran benötigt, heißt es seitens des Regierungspräsidiums.

Kein Ende der Arbeiten in Sicht

Ein Ende der Bauarbeiten auf der Gutenberger Steige ist jedoch auch nach der jetzt anstehenden Reparatur noch immer nicht in Sicht. Die Geologen sind nämlich zu dem Schluss gekommen, dass im unteren Bereich ein weiterer Fangzaun angebracht werden sollte, damit lose Steine nicht auf die Fahrbahn rollen. „Dessen Dimension wird momentan von einem Ingenieurbüro bemessen“, sagt Andrea Panitz. Der Entwurf werde voraussichtlich bis Ende Februar erstellt, der Zaun soll möglichst im kommenden Herbst gebaut werden. „Im Anschluss sind jedoch noch naturschutzrechtliche Untersuchungen nötig“, räumt die RP-Sprecherin ein.

Dass die Instandsetzungen nicht schon im Jahr 2021 im Zuge der zehn Monate dauernden Straßensanierung erfolgten, erklärt das Regierungspräsidium mit aktuellen Steinschlägen. Ob deren Zahl zugenommen hat, lasse sich nicht sagen: „Für Aussagen hinsichtlich einer Zunahme von Steinschlägen an der Gutenberger Steige liegen nicht ausreichend Daten vor“, so Andrea Panitz. Sanierungen von Felssicherungssystemen seien meistens nicht planbar. Sie hingen von äußeren Einflüssen wie Frostperioden, Niederschlägen und Stürmen ab. Alles in allem rechnet das Regierungspräsidium mit Kosten in Höhe von etwa einer Million Euro.