Sicherheitsbeamte im Amsterdamer Flughafen Schiphol Foto: AP

Militärpolizisten mit Maschinengewehren im Anschlag, ein teilweise abgesperrter Flughafen, Sprengstoffexperten und eine Festnahme: Der Amsterdamer Airport gab über Stunden hinweg ein beunruhigendes Bild ab.

Amsterdam - Eine Teilsperrung und eine Festnahme am Amsterdamer Flughafen Schiphol hat am Dienstagabend für Aufruhr gesorgt. Nach einem stundenlangen Großeinsatz der niederländischen Militärpolizei gaben die Behörden am frühen Morgen schließlich Entwarnung. Der Flugbetrieb verlief während der Operation weitgehend normal.

Nach einem „Bericht über eine verdächtige Situation“ hatten Beamte zunächst auf dem Busbahnhof vor dem Hauptterminal des Airports einen Mann festgesetzt, wie Polizeisprecher Alfred Ellwanger mitteilte. Der Nachrichtenagentur AP sagte er später telefonisch, vorsichtshalber seien Sprengstoffexperten herbeigerufen worden, die das Gepäck des Verdächtigen überprüften. Es sei jedoch „kein gefährliches Material gefunden“ und die strengen Sicherheitsmaßnahmen wieder zurückgefahren worden, sagte Ellwanger.

Seit den Anschlägen in Brüssel in erhöhter Alarmbereitschaft

Er nannte zunächst weder den genauen Grund für die Festnahme des Mannes noch dessen Identität. Dieser bleibe vorerst in Gewahrsam und werde verhört.

Der Busbahnhof vor dem Hauptterminal, wo der Mann festgesetzt worden war, wurde durchsucht. Dutzende schwer bewaffnete Militärpolizisten sicherten vier weitere Stunden lang die Gegend ab. Etliche Passagiere konnten wegen des Einsatzes nicht zu ihren geparkten Autos gehen. In TV-Berichten war später die Festnahme zweier anderer Männer zu sehen. Doch sagte Ellwanger, diese Zugriffe hätten nichts mit der verdächtigen Situation zu tun gehabt.

Neben dem Flugbetrieb verlief auch der Zugverkehr von und zum Airport reibungslos. Seit den Anschlägen auf den Brüsseler Flughafen und die U-Bahn im März sind die Sicherheitsbehörden in der Niederlande in erhöhter Alarmbereitschaft.