Am Atomkraftwerk Neckarwestheim beginnt am Montag der Rückbau von Block 1. (Archivbild) Foto: dpa

Spätestens 2022 wird in Baden-Württemberg kein Atomstrom mehr produziert. Am Montag beginnt der Abriss des Atomkraftwerks Neckarwestheim. Ein Überblick über den bisherigen Rückbau.

Neckarwestheim - Bis zu 15 Jahren kann der Abriss von Block 1 des Atomkraftwerks Neckarwestheim dauern - am Montag (12.30 Uhr) geht es offiziell los. Umweltminister Franz Untersteller (Grüne) und der Technikvorstand des AKW-Betreibers EnBW, Hans-Josef Zimmer, werden den Rückbau am Mittag symbolisch starten.

Eigentlich laufen die Arbeiten schon seit einigen Wochen. Im Februar hatte das Land die Genehmigung für Stilllegung und Abbau von Block 1 erteilt. Block 2 darf noch bis 2022 Strom produzieren und ist voraussichtlich der letzte Meiler im Südwesten, der abgeschaltet wird. Der Abriss des AKW Obrigheim, rund 50 Kilometer weiter, läuft schon seit 2008. Als nächstes startet der Rückbau in Philippsburg. Ein Überblick:

Obrigheim: Das einst älteste AKW in Deutschland wurde 2005 abgeschaltet und wird seit 2008 abgerissen. Seit letztem Jahr ist der Reaktordruckbehälter - das Herzstück der Anlage - zerlegt. 2025 soll der Abriss der Atomanlagen abgeschlossen sein. Ob die restlichen Gebäude weiter genutzt oder abgerissen werden, steht noch nicht fest.

Neckarwestheim: Der Block 1 wurde im Jahr 2011 abgeschaltet. Im Februar wurde der Abriss genehmigt, die Arbeiten laufen seit März. Die EnBW geht davon aus, dass sie 10 bis 15 Jahre lang dauern. Block 2 darf noch bis maximal 2022 Strom liefern. Mit seiner Abschaltung könnte das Atomzeitalter im Südwesten endgültig enden.

Philippsburg: Für Block 1, der auch 2011 vom Netz ging, wird die Genehmigung für den Abriss bis zum Sommer erwartet. Die EnBW geht davon aus, dass der Abriss ebenfalls bis zu 15 Jahre dauern kann. Block 2 darf noch maximal bis Ende 2019 Strom erzeugen. Genehmigungen für Abriss und Stilllegung sind beantragt. 2035 wäre man dann durch.