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Seit Sonntagmorgen fließt kein Atomstrom mehr ins deutsche Stromnetz. Das verändert auch den deutschen Strommix.

Seit Sonntag fließt kein Atomstrom mehr aus dem Kraftwerk Neckarwestheim 2 ins deutsche Stromnetz. Am Samstag kurz vor Mitternacht war die letzte Verbindung gekappt und der Atomausstieg damit vollzogen worden. Das meldete die EnBW. Die von der Bundesnetzagentur aufgezeichnete Einspeisung fiel am frühen Sonntagmorgen auf 0. Die endgültige Abschaltung sei vergleichbar mit dem Abfahren für die jährlichen Revisionen, so ein EnBW-Sprecher. Nach dem Absenken der Reaktorleistung wurde der Generator vom Stromnetz getrennt. Zuvor waren schon die Kraftwerke Isar 2 und Emsland vom Netz gegangen.

Seit Oktober sank die im Kraftwerk Neckarwestheim erzeugte Energie konstant ab. Nach einer dreiwöchigen Rekonfiguration der alten Brennstäbe begann am 19. Januar der sogenannte Streckbetrieb mit rund zwei Drittel der früheren Leistung. Insgesamt wurden ausweislich der von der Bundesnetzagentur betriebenen Datenplattform Smard etwas mehr als die geplanten 1,7 Milliarden Kilowattstunden Strom erzeugt.

Anteil am Strommix 6 Prozent

Atomstrom hatte im deutschen Strommix zuletzt noch einen Anteil von drei bis fünf Prozent. Aus Kohle stammen rund 20 Prozent, Wind um die 40 Prozent des hierzulande erzeugten Stroms. Im windarmen Baden-Württemberg ist es anders, hier hatte Kernkraft zuletzt noch einen Anteil von einem Sechstel am Strommix. Kohle kam auf 20, Photovoltaik auf 23 Prozent.

In dieser Grafik zum Strommix zeigt sich das Verschwinden der Atomkraft (roter Block unten). In den kommenden Wochen wird sich zeigen, wie sich der Strommix verändert – ob der Atomstrom also durch Strom aus Kohle oder Gas ersetzt wird oder ob Erneuerbare ihren Anteil an der Stromproduktion erhöhen.

Alle Daten zur Energieerzeugung und zum Verbrauch in Deutschland und Baden-Württemberg finden Sie in unserem Energiemonitor.