Bundeskanzlerin Angela Merkel hat am Dienstag angekündigt, dass sieben deutsche Akw für drei Monate vom Netz genommen werden. Foto: AP

Laut Bundeskanzlerin Merkel  werden sieben deutsche Akw vom Netz genommen.

Berlin - Auch das Atomkraftwerk Philippsburg I (Kreis Karlsruhe) geht vom Netz. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat sich mit den Ländern darauf verständigt, dass die sieben vor 1980 gebauten Kernkraftwerke vorübergehend abgeschaltet werden.

Drei Monate weg vom Netz

Dies betreffe die drei Monate, in denen die Laufzeitverlängerung ausgesetzt wird. Dies sagte Merkel am Dienstag in Berlin nach einem Treffen mit den Ministerpräsidenten der Länder mit Atomkraftwerken. Zudem bleibt das 1983 ans Netz gegangene und nach Pannen abgeschaltete AKW Krümmel in Schleswig-Holstein vom Netz getrennt. Damit werden in Deutschland in den nächsten drei Monaten nur noch neun Atomkraftwerke Strom liefern. Die vom Netz gehenden, aber auch die anderen Anlagen sollen nun eingehenden Sicherheitschecks unterzogen werden.

In Neckarwestheim und Philippsburg wird Stecker gezogen

Die Kanzlerin hatte am Montag eine dreimonatige Aussetzung der von Union und FDP beschlossenen Laufzeitverlängerung angekündigt. Die vorübergehende Abschaltung betrifft die AKW Neckarwestheim I, Philippsburg I (Baden-Württemberg), Biblis A und B (Hessen), Isar I (München), Unterweser (Niedersachsen) und das ohnehin stillstehende AKW Brunsbüttel (Schleswig-Holstein). Die deutschen Atommeiler lieferten zuletzt rund 23 Prozent des Stroms. Baden-Württembergs Ministerpräsident Stefan Mappus (CDU) sprach von einem „emotionalen Ausnahmezustand“ für die Bürger angesichts der Bilder von der Atomkatastrophe im japanischen Fukushima. Bund und Länder gehen davon aus, dass sie rechtliche Handhabe für ihre Maßnahmen haben.