Immer mehr Verbraucher wollen sicher sein, dass ihr Strom aus grünen Quellen stammt. Foto: dpa/Martin Schutt

Die Klimawandeldiskussion hat dem Absatz von Ökostrom einen gehörigen Schub gegeben. Immer mehr Verbraucher wollen sicher stellen, dass sie keinen Atom- oder Kohlestrom mehr beziehen. Der größte Ökostromlieferant nach Kundenzahl ist dabei ein Symbol für den Wandel.

Stuttgart - Fridays for Future und die zunehmende Klimadiskussion lassen immer mehr Menschen auf einen Ökostromtarif umschwenken. Zu diesem Schluss kommt die diesjährige Ökostromumfrage der Fachzeitschrift „Energie & Management“ (E&M). Bei den 58 Unternehmen, die an der Umfrage teilgenommen haben, entfällt mittlerweile durchschnittlich etwas mehr als die Hälfte (52 Prozent) ihres Privatkundenabsatzes auf Ökostrom, berichtet die Zeitschrift in ihrer aktuellen Ausgabe. Bei Gewerbekunden sind es mit 46 Prozent der Unternehmen nur wenige Punkte weniger. E&M führt seine Ökostromumfrage seit 2005 durch. Es ist die einzige Untersuchung ihrer Art.

Es gibt große Unterschiede beim Ökostrom. Warum erklären wir hier.

Aber auch die Anbieterseite reagiert auf die Nachfrage: So habe mittlerweile knapp ein Drittel der Stromversorger ihr Privatkundenportfolio komplett auf Ökostrom umgestellt. Insgesamt liefern 326 Anbieter in Deutschland ausschließlich Ökostrom. Rund 1100 Versorger gibt es hierzulande.

Ökostromsiegel versprechen Orientierung

Führender Anbieter nach Kundenzahl ist laut der Umfrage von E&M nach wie vor Eprimo, die Discountvertriebsgesellschaft von Innogy. Da Innogy wiederum zu Eon gehört, ist der nach Kundenzahlen größte Ökostromlieferant ein Tochterunternehmen eines früheren Monopolkonzerns. „Wer hätte das beim Start der E&M-Ökostromumfrage 2005 gedacht?“, fragen auch die Autoren der Studie verwundert. Eprimo versorgt mehr als eine Million Kunden in Deutschland mit Ökostrom. Innerhalb eines Jahres haben die Hessen nach eigenen Angaben rund eine Million Privatkunden neu gewonnen. Nach Absatzmenge berechnet ist die Hamburger Lichtblick SE führend. Grund dafür ist, dass Lichtblick sich anders als Eprimo nicht weitgehend auf Privatkunden beschränkt.