Integrationsministerin Bilkay Öney (SPD) spricht nach dem Freitagsgebet im Türkisch-Islamischen Zentrum in Stuttgart. Foto: dpa

In ganz Deutschland sprechen sich Muslime gegen Hass und Gewalt im Namen des Islam aus. Auch in Stuttgart: Nach dem Freitagsgebet setzten Hunderte ein Zeichen.

In ganz Deutschland sprechen sich Muslime gegen Hass und Gewalt im Namen des Islam aus. Auch in Stuttgart: Nach dem Freitagsgebet setzten Hunderte ein Zeichen.

Stuttgart - Noch bevor das Freitagsgebet verstummt war, strömten Hunderte Muslime aus der Moschee. Viele von ihnen versammelten sich im angrenzenden Innenhof, um sich gegen Extremismus und Gewalt auszusprechen. „Wir als Muslime wollen hier ein Zeichen setzen, dass der Islam nicht das ist, was dort im Nahen Osten passiert“, sagte Erdinc Altuntas von der DITIB (Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion).

Die Kundgebung in Stuttgart am Freitag war Teil einer bundesweiten von Islamverbänden organisierte Aktion. In rund 2000 Moscheen beteten Muslime im Freitagsgebet für den Frieden. Anlass für die Aktion sind die Verbrechen islamistischer Gruppen im Irak und in Syrien, aber auch die Angriffe auf Moscheen in Deutschland.

„Das ist ein sehr wichtiges, und ein sehr richtiges Zeichen, das auch erwartet wurde“, sagte Integrationsministerin Bilkay Öney (SPD), die an der Kundgebung teilnahm. Gewalt und Extremismus hätten in einem friedlichen Miteinander keinen Platz, betonte sie.

Altuntas sagte, die Gräueltaten der islamistischen Gruppe Islamischer Staat im Irak und in Syrien hätten seiner Meinung nach in Deutschland zu einer stärkeren Islamophobie beigetragen. Er betonte: „Der Islam lehnt Hass und Gewalt ab“.

Auch Vertreter christlicher Kirchengemeinden und der örtlichen jüdischen Gemeinde nahmen an der Kundgebung Teil. Eine christliche Teilnehmerin an der Kundgebung sagte, sie wolle das klare Zeichen von islamischer Seite unterstützen, das solch eine Aktion gegen den Terror setzt.