Das Luftbild zeigt, wie wenig Platz vor dem Innenstadt-Ausgang des Ludwigsburger Bahnhofs ist. Foto: Werner Kuhnle

Die Probleme mit der Streckenführung seien bekannt und lösbar, heißt es vom Aktionsbündnis Stadtbahn im Kreis Ludwigsburg. Es fordert mehr Transparenz.

Das Aktionsbündnis Stadtbahn Ludwigsburg – ein Bündnis von Bund für Umwelt- und Naturschutz sowie Verkehrsclub Deutschland – kritisiert die Zeitverzögerung bei der Umsetzung einer Stadtbahn für den Landkreis Ludwigsburg. Erst sei der Geschäftsführer des Zweckverbands im Streit gegangen, dann habe sich herausgestellt, dass die Kosten-Nutzen-Rechnung sich um ein Jahr verzögere, und schließlich sei bekannt geworden, dass diese noch gar nicht in Auftrag gegeben worden sei.

 

Als Grund dafür sei genannt worden, dass die Vorplanung für die Streckenführung mit allen Haltestellen noch nicht abgeschlossen sei, weil es technische Probleme bei der Querung der B 27 und am Bahnhof gebe. Deshalb würden Alternativen diskutiert, die von dem beschlossenen Netz abwichen.

Platzprobleme am Bahnhof sind bekannt

Der Sprecher des Aktionsbündnisses Stadtbahn, Klaus Arnoldi, hat für diese Argumentation kein Verständnis. „Die Probleme bei der Streckenführung am Bahnhof sind hinlänglich bekannt“, sagt er. „Mich wundert, dass die Probleme nicht offen angesprochen werden und selbst die Mitglieder des Gemeinderats und des Kreistags nicht informiert wurden.“ Er fordert mehr Transparenz und eine offene Diskussion über die Verlegung der Trasse in die Pflugfelder Straße am Weststadtausgang des Bahnhofs.

Der Streckenverlauf sorgt für Diskussionen. Foto: Yann Lange

Wegen der engen Platzverhältnisse in der Bahnhofsstraße und auf dem Bahnhofsvorplatz habe das Aktionsbündnis schon 2021 einen Vorschlag erarbeitet, der die Querung der Bahnanlagen über die Keplerbrücke vorsehe. So könne der zentrale Omnibusbahnhof ohne Probleme angefahren werden.

Offene Fragen schnell klären

Aus Sicht des Aktionsbündnisses trage eine Stadtbahn nicht nur zum Klimaschutz bei, sondern sei auch ein wichtiger Beitrag zur Verkehrsentlastung auf der viel befahrenen Achse von Markgröningen über Ludwigsburg nach Remseck. Die Bewohner von Schwieberdingen und Markgröningen erhielten so einen schnellen Zugang nach Ludwigsburg und zur S-Bahn.

Das Aktionsbündnis appelliert an die Stadt und den Zweckverband, die offenen Punkte schnell zu klären, und hat hierzu einen Fragenkatalog mit zehn Punkten erarbeitet. Dazu gehören die Fragen, auf welchen Streckenabschnitten die Vorplanung noch nicht abgeschlossen werden konnte und warum, welche Alternativen es gibt und warum diese nicht öffentlich und im Gemeinderat erörtert wurden – und ob die Gefahr bestehe, dass das Projekt wegen des Dissenses in Ludwigsburg insgesamt scheitere.