Noch Abstellfläche für Baufahrzeuge, demnächst Schauplatz einer Werbeveranstaltung für die Bauausstellung: das Klenk-Areal an der Esslinger Straße in Fellbach Foto: Dirk Herrmann

Die Bauausstellung soll in einem Festival im Sommer in der Region in den Fokus rücken. Fellbach plant auf dem Klenk-Areal in Bahnhofsnähe einen Aktionstag – und sucht jetzt dafür jede Menge Stühle.

Die Fellbacher Ambitionen, bei der Internationalen Bauausstellung 2027 in der Stadtregion Stuttgart einen beachteten Beitrag zu leisten, erfahren von den Lokalpolitikern weitreichende Unterstützung. Allerdings wurde im Gemeinderat moniert, es fehle an der Außenwirkung.

Das entwickelte Konzept unter dem Überbegriff „Agriculture meets Manufacturing“, also auf Deutsch in etwa Landwirtschaft trifft auf Gewerbe, sei in der Öffentlichkeit keineswegs so bekannt wie erhofft. „Mein Eindruck ist, dass in der öffentlichen Wahrnehmung ein gewisser Schwung fehlt“, konstatierte der CDU-Fraktionschef Franz Plappert, „die Akzeptanz und Reflexion sind nicht so stark wie gewünscht“, denn „so eine große Veranstaltung ist nicht nur für das Fachpublikum gedacht“.

Einblicke in Fabrikhallen und Gewächshäuser

Dieses Defizit soll allerdings behoben werden. Denn in diesem Sommer, vier Jahre vor dem Großereignis, findet vom 23. Juni bis 23. Juli das sogenannte IBA’27-Festival in der Region Stuttgart statt, gedacht als „Meilenstein beziehungsweise Zwischenpräsentation auf dem Weg zum Ausstellungsjahr 2027“, erläutert Ulrich Dilger, der Fellbacher IBA-Koordinator. Drei Kommunen stehen im Blickpunkt: Stuttgart-Rot (zum Thema „Wohnen“ mit einem Fokustag am 24. Juni), Backnang (Thema „Bauen“ am 7. Juli) und eben Fellbach, das am Freitag, 14. Juli, seine Visionen in den regionalen Mittelpunkt rücken darf. Dazu ist etwa geplant, „durch geführte Touren Einblicke in Fabrikhallen und Gewächshäuser zu geben“, heißt es in einer Erläuterung aus dem Rathaus. Überdies wird, wie die Baudezernentin Beatrice Soltys im Gemeinderat ausführte, als „zentraler Landungsort“ eine Projektbühne auf dem sogenannten Klenk-Areal errichtet. Das Gelände, benannt nach dem letzten Besitzer, der Firma Klenk, liegt an der Ecke Esslinger Straße und Auberlenstraße, keine fünf Gehminuten vom Bahnhof entfernt.

Ein größerer Teil dort diente mehrere Jahre als Parkfläche, auf dem westlichen Bereich wurden vor einigen Monaten ältere Wohngebäude abgerissen. Das Areal befindet sich in städtischem Besitz und soll im Zuge der IBA 2027 neu bebaut werden.

Für die Fellbacher Planungen „können wir insgesamt inzwischen eine hohe Nachfrage beim nationalen und internationalen Fachpublikum feststellen“, sagt Dilger. So sind im Juli Gäste der Stiftung Baukultur im Fellbacher Projektgebiet unterwegs und beteiligen sich an einem Workshop. Teilnehmer der Urban Future Conference in Stuttgart machen einen Abstecher über die Stadtgrenze, auch der Städtetag kommt mit Arbeitskreissitzungen nach Fellbach.

Abschließendes Essen an der Langen Tafel

Die meisten Interessenten im Projektgebiet, vermutlich mehrere Hundert, werden beim Fokustag Mitte Juli erwartet, um alle Besucherinnen und Besucher „in lockerer Atmosphäre über das Projekt zu informieren“. Start ist um 15.30 Uhr mit der Begrüßung durch Oberbürgermeisterin Gabriele Zull, Baubürgermeisterin Beatrice Soltys und IBA-Intendant Andreas Hofer. Im restlichen Projektgebiet in Fellbach werden an diesem Tag Firmen und Landwirte die Türen öffnen, um Einblicke in ihre Tätigkeiten zu geben. „Als letzter Programmpunkt ist ein gemeinsames Abendessen an der Langen Tafel gegen 18 Uhr vorgesehen“, macht Dilger vorab den Mund wässrig.

Für den Veranstaltungsort und den Festivalsommer werden allerdings noch Stühle benötigt. „Egal ob Holz, Metall, modern oder bereits in die Jahre gekommen: Wir suchen noch funktionsfähige Stühle, die uns Fellbacher als Spende zur Verfügung stellen, und die wir entsprechend für unseren großen IBA-Tag im Juli nutzen können; zuvor möchten wir sie alle mit unserem Logo besprühen“, sagt Dilger. Abgegeben werden können die Stühle am Donnerstag, 1. Juni, zwischen 17 und 19 Uhr auf dem Klenk-Areal.