Asthma ist eine von vielen Diagnosen, die der Sohn von Frau Z. hat. Foto: imago images//Hodei Unzueta

Der Sohn von Frau Z. hat es nicht leicht und sie auch nicht. Der Zehnjährige hat Asthma und eine Augenerkrankung, zudem ist er von ständiger Unruhe geplagt. Er hat große Verlustängste, die schon Panikattacken ausgelöst haben.

Der Vater von Lorenzo (Name geändert) spielt im Leben seines Sohnes keine aktive Rolle. Doch in den Gedanken des Jungen nimmt er viel Raum ein. „Wo ist mein Papa?“, diese Frage habe Lorenzo ihr schon früh immer wieder gestellt. Anfangs hat Frau Z. mit einer Lüge geantwortet: „Dein Papa arbeitet, er ist weit weg, deshalb kann er nicht kommen.“ Die Wahrheit, dass sich Lorenzos Vater für seinen Sohn offensichtlich nicht interessiert, erschien ihr zu hart.

Doch dann kam es zu diesem einen Morgen, an dem Lorenzo sich extrem anstellte. Er wollte sich nicht anziehen und weigerte sich, in die Kita zu gehen – dabei war er sonst so gerne dort. Ausgerechnet an dem Tag wollte er nicht hin. Dabei musste sie pünktlich los, weil sie ihren ersten Tag in einem Ehrenamt hatte. „Ich muss zur Arbeit“, erklärte sie ihm mehrfach. Lorenzo klagte über Bauchschmerzen. Schließlich fand sie den Grund heraus. Er hatte Angst, dass sie für immer weg sein könnte, wenn sie arbeiten geht – „so wie bei Papa“.

Er nahm das Geld an sich, das fürs Kinderzimmer bestimmt war

Seither lüge sie ihren Sohn nicht mehr an, sagt Frau Z. Lorenzos Vater und sie hätten vor der Trennung viel gestritten. Ihr Ex-Freund habe sich auch nicht gefreut, als sie ihm verkündet habe, dass er Vater wird. Dabei hatten sie schon länger nicht verhütet – und sie selbst war überglücklich über den positiven Test. Doch ihr Partner habe in den neun Monaten nicht ein einziges Mal ihren Bauch berührt. Das Geld, das sie von ihrem Vater fürs Kinderzimmer bekommen habe, habe er heimlich an sich genommen. Sie geht davon aus, dass er es an Automaten verspielt hat – wie später auch das Geld für die Taufe. Besonders hart sei die Geburt gewesen. Als sie vor Schmerzen schrie, sei er aus dem Kreißsaal gegangen: „Ich kann dich so nicht ertragen“, habe er zu ihr gesagt.

Rund ein Jahr nach der Geburt trennten sie sich. Sie wollte, dass er Kontakt hat zu seinem Sohn, doch er habe kein Interesse gezeigt. Zwei Jahre später unternahm sie einen erneuten Anlauf, weil Lorenzo so oft nach seinem Papa fragte. Er komme, wenn sie ihm die Zugfahrt aus der Region nach Stuttgart bezahle, schildert sie es. Er habe noch weitere Bedingungen gestellt. Unter anderem verlangte er, dass sie Bier besorgt. Sie habe sich zunächst darauf eingelassen, erzählt sie. Dann aber machte sie klar, dass es so nicht geht. „Seither war er nicht mehr da“, sagt sie.

Die Sehstärke des Jungen wird kontinuierlich schlechter

Lorenzo ist kein einfaches Kind, er ist pflegebedürftig, hat Pflegegrad 3. Schon als Kleinkind sei er sehr unruhig gewesen, und diese Unruhe habe ihn nie losgelassen. „Er kann nicht einfach so am Tisch sitzen und in Ruhe essen“, sagt Frau Z. Ständig knete er seine Hände, kaue an den Nägeln. Sie kenne das ein Stück weit von sich selbst. „Ich kann auch nie entspannen.“ Die Lehrkräfte aus der Grundschule bitten wegen Lorenzos Unruhe immer wieder zum Gespräch. Hinzu kommt, dass er auch noch starker Asthmatiker ist und eine Augenerkrankung hat.

Ein Herz aus Lego – von Lorenzo für seine Mama Foto: vv

Weil der Grundschüler zuletzt im Schnitt jedes Vierteljahr stärkere Gläser brauchte, hat er nun eine neue Brille mit besonderen Linsen bekommen, die den Prozess aufhalten sollen. Allerdings sei das kein erprobtes, anerkanntes Verfahren, so die Mutter. Sie musste die Kosten deshalb selbst tragen. Erst wenn sich Erfolge einstellen, habe sie in Zukunft eine Chance auf Kostenübernahme durch die Krankenkasse.

Der Junge hat Angst, auch seine Mutter zu verlieren

Vergangenes Jahr war Frau Z. sehr krank und musste im Bauchraum operiert werden. Da seien sie das erste Mal getrennt gewesen. Lorenzo kam bei seinem Onkel, ihrem Bruder, unter. Ihr Sohn habe nicht verstanden, warum er nicht bei seiner Mama bleiben konnte, erinnert sie sich an diese schwere Zeit. Als er selbst einmal mit Lungenentzündung im Krankenhaus gelegen habe, sei sie doch auch bei ihm gewesen, habe Lorenzo zu ihr gesagt. Der Junge hatte solche Ängste, seine Mutter zu verlieren, dass er Panikattacken bekam.

Frau Z. geht es wieder besser. Aber das Geld ist knapp. Sie lebt mit ihrem Sohn in einer kleinen Zweieinhalbzimmerwohnung. Sie war seit Jahren nicht im Urlaub. Weil Lorenzo sehr viel Aufmerksamkeit benötigt, kann sie keiner regulären Arbeit nachgehen, aber sie engagiert sich weiterhin ehrenamtlich. Die Spezialbrille für ihren Sohn hat sie von ihren Rücklagen bezahlt. Als sie selbst neue Gläser für ihre Brille benötigt, kann sie dafür nicht aufkommen. Ein Sozialarbeiter der Ambulanten Hilfen hat sich deshalb an die Aktion Weihnachten gewandt.

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Briefmarke
Eine Sonderbriefmarke kommt in diesem Jahr der Aktion Weihnachten zugute. Die Briefmarke zeigt einen Engel aus dem Kreativatelier des bhz, einer Stuttgarter Einrichtung für Menschen mit Behinderung. Seit einigen Jahren ist dieser Engel das Erkennungszeichen unserer Aktion Weihnachten.

Weihnachtspost
Die Sondermarke hat einen Wert von 1,20 Euro, wobei 40 Cent (80 + 40) als Spende der Aktion Weihnachten und damit notleidenden Menschen und sozialen Projekten im Raum Stuttgart zugutekommen. Mit den Briefmarken lassen sich Sendungen bis 20 Gramm (Brief national/Standardbrief) verschicken. Sie eignen sich besonders für die Advents- und Weihnachtspost und sind als 10er-Bogen im Online-Shop der BW-Post erhältlich. Bezogen werden können die Briefmarken hier.

 

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