Die Aktion Weihnachten erfüllt Kindern der Margarete-Steiff-Schule Wünsche und ermöglicht die Teilnahme am Schullandheim. Als sie das erfahren, reagieren die Schüler der Klasse 7/8 überschwänglich.
Im Raum der Klasse 7/8 ist ganz schön etwa los: „Juhu“, rufen Florian, Julian, Moritz und ihre Mitschüler, lachen und reißen die Arme hoch in die Luft. Gerade haben die 13- und 14-Jährigen erfahren, dass sie Geschenke bekommen. Und natürlich nicht nur sie: Die Aktion Weihnachten erfüllt eine lange Liste an Weihnachtswünschen der Schülerinnen und Schüler der Margarete-Steiff-Schule , ein sonderpädagogisches Bildungs- und Beratungszentrum mit Förderschwerpunkt körperliche und motorische Entwicklung. Die meisten Geschenke haben einen Fördergedanken, manche sind aber auch sehr praktischer Natur.
Florian zum Beispiel braucht eine neue Regenjacke. Der 13-Jährige kommt selbstständig, also ohne Fahrdienst, zur Schule: Entweder fährt er mit dem Rad oder mit der Straßenbahn. So werde er bei Regen nicht mehr nass, freut er sich, dass er bald eine Regenjacke bekommt. Seine Mitschüler Julian und Moritz wiederum experimentieren gerne – und können das bald auch zu Hause tun. Sie bekommen beide einen Experimentierkasten geschenkt. „Ich liebe es, Experimente zu machen“, sagt Julian, der sich freut, den Kasten „nicht mal teilen“ zu müssen.
Eine Kinder haben sehr großen Unterstützungsbedarf
182 Schülerinnen und Schüler besuchen die Margarete-Steiff-Schule. Sie lernen nach unterschiedlichen Bildungsplänen. Ein Teil folgt dem regulären Lehrplan. Viele haben pflegerischen Unterstützungsbedarf. Manche Schüler haben auch schwerste Behinderungen. Das gehe laut Schulleiterin Marita Lang „bis zum Wachkoma“.
Entsprechend vielfältig sind die Wünsche auf der Geschenkeliste, die die Heterogenität an der Schule widerspiegelt: vom Balancierboard für einen Schüler mit niedrigem Muskeltonus aus der Klasse 7/8 über elektrische Scheren für Kinder, die selbst nicht schneiden können, bis zum warmen Rollischlupfsack für ein Mädchen, das im Rollstuhl sitzt. Für einen Jugendlichen mit „sehr komplexen Beeinträchtigungen“ wird ein Soundsystem mit Lichteffekten besorgt, das seine Sinne stimulieren soll. Bei anderen Kindern übernimmt die Aktion Weihnachten den Eigenanteil fürs Schullandheim.
Zwei Kinder mehr pro Klasse machen viel aus
Doti aus Klasse 1 B hat auch schon erfahren, was er bekommt: einen sprechenden Stift mit einem Polizeibuch dazu. „Das passt“, sagt der Siebenjährige.„Ich will Polizist werden“, erklärt er. Seine Klassenlehrerin Katharina Helmreich hat das Geschenk auch zur Sprachförderung ausgesucht, da Dotis Eltern kein Deutsch sprechen. Seine Mitschülerin Clara wiederum bekommt eine Packung Playmais. Das nichtsprechende Mädchen nimmt das, was sie greifen kann, gerne in den Mund. Deshalb sei essbares Spielzeug für sie ideal, erklärt Helmreich.
Einen Wunsch der Jungs aus der 7/8 kann die Aktion Weihnachten hingegen nicht erfüllen: „Wir hätten gerne mehr Lehrer“, sagt Julian. Besonders toll fänden sie es, wenn sich auch mehr Männer für diesen Beruf entschieden. Über mehr Lehrkräfte würde sich auch die Schulleiterin Marita Lang freuen.
Personell hat sich die Lage an ihrer Schule zuletzt zugespitzt. Auch elf ukrainische Kinder besuchen nun das SBBZ. Rein rechnerisch könnten sie 31 Klassen bilden, so Lang. Tatsächlich seien es mangels Personals 27 Klassen. „Wir sind überbelegt“, sagt die Rektorin. Und zwei Kinder mehr pro Klasse machten bei ihnen „viel aus“. Entsprechend wünscht auch sie sich mehr Personal für ihre Schule. Katharina Helmreich, Dotis Klassenlehrerin, macht gerne Werbung für die Sonderpädagogik: „Es ist ein toller Beruf“, sagt sie. „Das Kind als Ganzes“ stehe bei ihnen im Vordergrund.
So können Sie spenden
Konten
Die Aktion Weihnachten freut sich über Spenden. Wenn Ihr Name als Spender veröffentlicht werden darf, vermerken Sie das bitte unbedingt bei der Überweisung. Die Konten lauten: Baden-Württembergische Bank, IBAN DE04 6005 0101 0002 3423 40, oder Schwäbische Bank, IBAN DE85 6002 0100 0000 0063 00.