Herr K. benötigt dringend eine Waschmaschine. Foto: dpa/Amazon

Herr K. lebt seit Jahren in einer Fürsorgeunterkunft ohne Waschmaschine. Inzwischen stinkt seine Kleidung dermaßen, dass es Beschwerden im Stadtteiltreff gibt, wo er zu Mittag isst. Die Aktion Weihnachten will helfen.

Herr K. will nicht auffallen. Eigentlich. Er lebt zurückgezogen in einer Fürsorgeunterkunft in Stuttgart. Doch geht Herr K. raus, fällt er auf. Das liegt vor allem an dem Geruch der Verwahrlosung, der seinen Kleidern anhaftet. Herr K. ist zudem auf einen Rollator angewiesen. Sein rechter Fuß trägt ihn nicht mehr. Schuld ist ein Arbeitsunfall am 23. März 2013. Das war der Tag, an dem alles anders wurde für Herrn K. „Das war der Wendepunkt“, sagt er, „ab dann ist alles schiefgegangen“.

Er habe einen guten Job gehabt, erzählt der Stuttgarter. Er sei „Capo“, also Vorarbeiter, in einem Gartenbauunternehmen gewesen. Weil er ursprünglich ein Gymnasium besucht hatte, habe sein Chef ihm gleich viel zugetraut, als er 1992 aus Österreich nach Stuttgart kam. Mehr als 20 gute Jahre sollten folgen. Bis zu besagtem 23. März 2013. Da hatte ein Kollege einen Aussetzer – schweres Gerät krachte Herrn K. auf den Fuß. Er habe Schmerzen ertragen, die er seinem schlimmsten Feind nicht wünsche. 140 Tage habe er im Krankenhaus gelegen, elf Operationen über sich ergehen lassen müssen. Doch das, was an seinem rechten Bein sitzt, erinnert nur noch an einen Fuß. „Ich habe bis zum Sprunggelenk Metall im Fuß.“ Keine zehn Schritte könne er noch gehen ohne Rollator.

Vor fünf Jahren wurde er geräumt

Herr K. ist seit dem Unfall, den er mit Anfang 50 hatte, berufsunfähig. Und lebt ein Leben in Einsamkeit. „Wenn Dir ein Unfall passiert, bist Du alleine.“ Niemand aus der Firma habe sich für ihn und sein Schicksal interessiert. Auch nicht der Kollege, der für den Unfall verantwortlich war. Herr K. fiel in ein tiefes Loch – und verlor zuerst sich und dann in der Folge seine Wohnung. Vor fünf Jahren wurde er zwangsgeräumt. Er habe nur etwas Kleidung mitnehmen können, berichtet Herr K., die Möbel und persönliche Erinnerungsstücke blieben zurück. Mit der zugeteilten Fürsorgeunterkunft ist er zufrieden. Nur dass er es nie geschafft hat, sich dort einzurichten. Er schlafe auf einer Matratze auf dem Boden, habe kein Sofa, keinen Schrank – und, was das größte Problem ist, keine Waschmaschine. In seiner alten Wohnung hatte er eine Maschine – und diese auch genutzt. Aber die Kleidung mit der Hand zu waschen ist ihm von Anfang an schwergefallen. Er ließ es bleiben. Der Gestank ist inzwischen nicht mehr rauszubekommen.

Seit diesem Sommer kommt Herr K. regelmäßig in einen Stadtteiltreff, eineinhalb Kilometer von seiner Fürsorgeunterkunft entfernt. Eine Stunde braucht er zu Fuß mit dem Rollator. Ginge er dort nicht hin, müsste er hungern, sagt er. Herr K. hatte versäumt, die Rente neu zu beantragen. Seit Juli lebt er nur noch von dem Geld, das er wegen des Arbeitsunfalls von der Berufsgenossenschaft überwiesen bekommt: 550 Euro. Davon muss er noch Schulden begleichen.

„Natürlich ist mir das unangenehm“, sagt Herr K.

Zum Glück gebe es den Gemeindepfarrer. „Er gibt mir Essensmarken“, erzählt Herr K., damit er im Stadtteiltreff eine warme Mahlzeit bekommt. Doch die anderen Besucherinnen und Besucher beschweren sich regelmäßig wegen Herrn K.s Körpergeruch. Als es noch wärmer war, musste er deshalb draußen essen. „Natürlich ist mir das unangenehm“, sagt er. „Was soll ich machen?“

Über den Stadtteiltreff hat er Zugang zu Sozialarbeitern der Evangelischen Gesellschaft bekommen. Sie haben ihm geholfen, den Antrag beim Versorgungsamt zu stellen, sodass die Rente bald wieder bei ihm eingehen sollte und sich die finanzielle Situation wieder etwas bessert. Und sie haben sich an die Aktion Weihnachten gewandt mit der Bitte, Herrn K. eine Waschmaschine, einen Staubsauger und einen Satz neuer Kleidung zu finanzieren. Wir würden die Wünsche gerne erfüllen.

So können Sie spenden

Konten
Sie wollen spenden? Die Aktion Weihnachten freut sich über jeden Betrag. Wenn Ihr Name als Spender veröffentlicht werden darf, vermerken Sie das bitte unbedingt bei der Überweisung. Die Konten lauten: Baden-Württembergische Bank, IBAN DE04 6005 0101 0002 3423 40, oder Schwäbische Bank, IBAN DE85 6002 0100 0000 0063 00. Sachspenden können wir aus logistischen Gründen leider nicht annehmen.