Die Sportart American Football hat es auch dem Anfang 20-Jährigen angetan. Foto: Pressefoto Baumann/Alexander Keppler

Der junge Mann hatte eine belastete Kindheit, lebte lange in einer Wohngruppe und nun im betreuten Wohnen. Gerade macht er sein Abitur nach, danach will er Lehrer oder Polizist werden. Er spielt erfolgreich Football, die Sportkleidung ist allerdings teuer.

Stuttgart - Felix W. (Name geändert) hat klare Ziele: Zuerst will er das Abitur schaffen. Danach will er studieren, um Lehrer oder Polizist zu werden. Er hat bereits einen sehr guten Realschulabschluss, deshalb ist er optimistisch, dass ihm das gelingt. Und er nimmt einiges auf sich für die Schule. Weil sie in der Region liegt, verlässt er um 7 Uhr morgens das Haus, damit er eine Stunde später pünktlich im Unterricht sitzt. Erst am Nachmittag ist er wieder zurück.

„Ich musste sehr früh selbstständig werden“, sagt der junge Mann. Er komme aus einem „ziemlich komplizierten“ Elternhaus. Er redet darüber nicht gerne. Nur soviel: „Mit zehn habe ich beschlossen auszuziehen, weil alles zuviel wurde.“ Zunächst sei es ein Hin und Her gewesen zwischen der Wohngruppe und dem Zuhause. Mit 16 erfolgte dann der komplette Schnitt. Mit der Zeit habe er gemerkt, dass er sich „am meisten auf mich selbst verlassen kann“.

Sein Coach ist auch sein Mentor

Nun ist Felix W. Anfang 20 und lebt in einem Apartment im Betreuten Jugendwohnen. Er sei auf einem guten Weg, wie sein Betreuer von den Hilfen zur Erziehung der Evangelischen Gesellschaft sagt. Sehr geholfen hat ihm der Sport. Felix W. spielt erfolgreich Football. Davor sei er im Fußball gewesen, ebenfalls erfolgreich. „Aber da hat mir der familiäre Zusammenhalt, das Miteinander, gefehlt“, sagt er.

Als er vor rund drei Jahren zu der neuen Sportart stieß, sei er sofort begeistert gewesen. „Es ist egal, ob man groß oder klein, schlank oder nicht ist“ – für jeden finde sich eine Position. „Der Sport treibt mich voran und bringt mich an meine Grenzen“, sagt Felix W.. Dass er eine hohe Selbstdisziplin aufbringen muss, weil der Coach zusätzlich zu den Trainingszeiten verlangt, dass man auch für sich trainiert und die Muskeln kräftigt, ist für ihn kein Problem. Sein Coach sei auch sein Mentor, wie er sagt. Der glaube an ihn. Aber er glaubt auch an sich selbst. Er weiß, was er alles schon geschafft hat.

Spenden für Sportsachen und Mitgliedsbeitrag

Was ihn am Beruf des Lehrers fasziniert? „Ich finde es cool, anderen Menschen etwas beizubringen, ich habe auch schon im Ferienwaldheim als Ehrenamtlicher gearbeitet“, das habe ihm auch sehr viel gegeben. Und Polizist? Da geht es ihm auch um eine Vorbildfunktion. Vielleicht könne er anderen die Angst vor der Polizei nehmen.

Bisher hat er sich mit Nebenjobs seinen Sport finanziert. Das ist durch die langen Schulzeiten, die Pandemie und die eigene Haushaltsführung gerade nicht möglich. Die Sportsachen sind teuer, zudem steht der nächste Jahresmitgliedsbeitrag für den Verein an. Die Aktion Weihnachten will beides gerne übernehmen.

So können Sie spenden

Konten
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