Psychische Krisen begleiten Frau K. durch ihr Leben. Foto: dpa/Julian Stratenschulte

Frau K. ist seit ihrem 30. Lebensjahr infolge einer Missbrauchserfahrung psychisch krank, hat aber auch eine Reihe körperlicher Krankheiten. Aus einer psychotischen Phase sind ihr Schulden geblieben, so dass sie sich wichtige Anschaffungen nicht leisten kann.

Stuttgart - Frau K. hat einen Traum. Dann sieht sie sich mit Hund am Meer spazieren. Doch Frau K. weiß, dass sie gar nicht in der Lage ist, sich um einen Hund zu kümmern. Sie ist ja schon völlig aus der Puste, wenn sie nur etwas aufkehren muss. Die 58-Jährige hat lange Jahre stark geraucht und eine Vielzahl an körperlichen Krankheiten: unter anderen die Lungenkrankheit COPD, Asthma, Diabetes, Schlafapnoe, die Schilddrüsenkrankheit Hashimoto und einen dreifachen Bandscheibenvorfall. Bevor sie körperlich schwer erkrankte, hatte sie vorwiegend mit psychischen Erkrankungen zu kämpfen. Diese sind medikamentös gut eingestellt.

Frau K. macht ihre belastete Kindheit dafür verantwortlich, dass sie mit 30 Jahren zusammenbrach und seither nicht mehr arbeiten konnte. Sie sei noch kein Schulkind gewesen, als ihr Vater angefangen habe, sie zu missbrauchen. Später, als sie in der Pubertät war, vergriff er sich zwar nicht mehr auf diese Weise an ihr, dafür schlug er sie – „mit dem Schlauch der Waschmaschine“, erzählt sie. Dennoch konnte sie ihm, als sie älter war, vergeben. Nicht so der Mutter, die sich nicht nur nie schützend vor sie gestellt habe, sondern ihr mit Eifersucht begegnet sei, wenn der Vater seiner Tochter Geschenke machte.

Im Wahn hat sie sich total verschuldet

Agoraphobie ist die erste Diagnose, die Frau K. erhielt. Die damals 30 Jahre alte Rechtsanwaltsgehilfin hatte Angst, das Haus zu verlassen. Jeder Gang nach draußen sei für sie wie ein Horrortrip gewesen, erzählt sie heute. Der Therapeut setzte auf Konfrontationstraining, um die Ängste zu bekämpfen. So bekam sie diese Krankheit in den Griff, doch es folgten immer wieder psychische Krisen.

Vor sechs Jahren, da waren ihre Eltern schon tot, hatte sie eine schwere Psychose mit Wahnvorstellungen. Aus dieser Phase ist ihr ein Schuldenberg zurückgeblieben. Sie hat im Wahn ihr Erbe und alles, was das Konto hergab, für astrologische Beratung und Teleshopping ausgegeben. Schließlich kam sie in die Psychiatrie. Nach der Entlassung habe sie eineinhalb Jahre gebraucht, um ins Leben zurückzufinden – sie wird seither im Rahmen der Eingliederungshilfe ambulant betreut. „Ich war damals total unbeholfen, ich konnte keine elektrischen Geräte mehr bedienen“, sagt sie. Frau K. hat zudem Hilfe der Suchtberatung in Anspruch genommen – wegen des Rauchens und damit sie nicht erneut in den Kaufrausch kommt. Und sie weiß, was ihr guttut: etwas mit den Händen machen. „Ich male Landschaftsbilder und gestalte Weihnachtskarten.“

Die Lebensmittel im Kühlschrank verderben

Ein gesetzlicher Betreuer kontrolliert ihre Finanzen, weiterhin zahlt sie die Schulden monatlich ab. So ist sie nicht in der Lage, ihren 23 Jahre alten Kühlschrank zu ersetzen. Das Gefrierfach tropft, so dass regelmäßig Lebensmittel verderben. Auch bräuchte Frau K., die Pflegegrad 2 hat, wegen ihrer Rückenbeschwerden und der Durchblutungsprobleme in den Beinen einen verstellbaren Lattenrost und eine neue Matratze. Die Aktion Weihnachten will Frau K. ihre Wünsche erfüllen.

Die Aktion Weihnachten freut sich über Spenden. Wenn Ihr Name als Spender veröffentlicht werden darf, vermerken Sie das bitte unbedingt bei der Überweisung. Die Konten lauten: Baden-Württembergische Bank, IBAN DE04 6005 0101 0002 3423 40, oder Schwäbische Bank, IBAN DE85 6002 0100 0000 0063 00. Sachspenden können wir aus logistischen Gründen nicht annehmen.