Die Tierrechtsorganisation Peta will am Samstag vor der Stuttgarter Wilhelma demonstrieren. Grund der Aktion: die Haltung der Menschenaffen.
Die Tierrechtsorganisation Peta ist für ihre teilweise umstrittenen und öffentlichkeitswirksamen Auftritte bekannt: Nun will sie am kommenden Samstag, 18. Januar, am späten Vormittag auf dem Vorplatz der Wilhelma mit dem Rapper Pikayzo protestieren. Der Rapper hat jüngst ein Musikvideo veröffentlicht, das Filmaufnahmen aus dem Stuttgarter Zoo vom Juli 2024 enthält. Dabei möchte er, wie es in einer Pressemitteilung von Peta heißt, auf „das seelische Leid der Menschenaffen in der Wilhelma“ aufmerksam machen, das sich in abnormalem Verhalten ausdrücke. So sei laut Peta sowohl bei Bonobos als auch bei einem Gorilla beobachtet worden, wie er eigenen Kot fraß. Ein Bonobo habe sich selbst die Haare gerupft, das sei auch im Film zu sehen.
Peta-Vorwurf: Einsperren in Zoogehege ist Tierquälerei
Der Tierrechtsorganisation hatte sich schon öfter gegen die Haltung der Bonobos und Gorillas im Stuttgarter Zoo ausgesprochen. Aufgrund der Videoaufnahmen erstattete die Organisation vor einigen Tagen Strafanzeige bei der örtlichen Staatsanwaltschaft gegen die Verantwortlichen der Wilhelma. Peta erklärte, das Einsperren sei „Tierquälerei und hat auch nichts mit Artenschutz oder Bildung zu tun.“ Zudem sei es bei Menschenaffen nahezu unmöglich, im Zoo geborene Tiere erfolgreich auszuwildern. Ein Wilhelma-Sprecher hatte von der Anzeige keine Kenntnis und äußerte sich deshalb auch nicht dazu. In der Vergangenheit hatte der Zoo die Vorwürfe von Tierschützern bezüglich nicht sachgemäßer Haltung zurückgewiesen.
Tierrechtsorganisation hat Strafanzeige gestellt
Eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Stuttgart bestätigte, dass eine Strafanzeige von Peta eingegangen sei und geprüft werde. Der Vorwurf lautet auf Verstoß gegen das Tierschutzgesetz. Weitere Details nannte die Sprecherin nicht. Ein offizielles Ermittlungsverfahren gibt es nach ihren Worten derzeit nicht. Nicht jede Strafanzeige führt zu einem Ermittlungsverfahren, das dann mit einer Entscheidung eines Gerichtes endet. Dass Peta bei Aktionen gegen die Wilhelma auch falsch liegen kann, zeigte sich im vergangenen Oktober. Da forderte Peta Freiheit für Krake Ferdinand, die allerdings schon viele Jahre tot ist.