Mal sanft, mal wild – Hauptsache: Trommeln für die Freiheit Foto: Jochen Beglau

Der Workshop in Weinstadt setzt rhythmisch das Aufeinandertreffen von Bauern und Fürstenheer um.

Diese aufsehenerregende und vermutlich durchaus lautstarke Aktion kommt gerade zur richtigen Zeit – und passt überdies in den historischen Kontext: Im Rahmen des Begleitprogramms zur aktuellen Sonderausstellung „500 Jahre Bauernkrieg“ lädt das Kulturamt Weinstadt gemeinsam mit der Kunstschule Kunst und Keramik zu einem besonderen Workshop ein.

 

Das perkussive Zusammentreffen trägt den Titel „Trommeln für die Freiheit“ und findet statt am Samstag, 21. Juni, von 10 bis 12.30 Uhr im Württemberg-Haus im Stadtteil Beutelsbach. Teilnehmen können Interessierte ab 16 Jahren.

Erinnerung an den Bauernkrieg 1525

Die Aktivitäten am Vormittag stehen unter der Leitung der Musiklehrerin Birgit Does. Dabei stehen nicht nur Rhythmus und Gemeinschaft im Mittelpunkt, sondern auch der historische Bezug zu den Ereignissen des Bauernkriegs im Jahr 1525.

Denn, was viele vermutlich gar nicht wissen: Trommeln spielten damals eine zentrale Rolle. Sie waren Signalgeber auf dem Schlachtfeld, dienten als Mittel der Motivation und Organisation, wurden aber auch als Ausdruck von Widerstand und Zusammenhalt eingesetzt.

In einem sogenannten Drumcircle, bei dem die Akteure im Kreis sitzen und die Felle bearbeiten, erleben die Teilnehmer musikalisch-rhythmisch das Aufeinandertreffen von Bauern und Fürstenheer. Grundlage sind dabei Auszüge aus den berühmten „Zwölf Artikeln“ der Bauern von 1525 – insbesondere Artikel 3 mit der eindrücklichen Forderung: „… daß wir frei seien und wöllen sein“.

Der Rhythmus der Menschenrechte

Die Rhythmen verleihen dieser frühen Formulierung universeller Menschenrechte auf deutschem Boden einen klangvollen Ausdruck – und sicher auch den nötigen Wumms!

Die Teilnahme an dem Trommelworkshop kostet 17 Euro. Eine Anmeldung ist erforderlich bei Kunst und Keramik, Telefon 0 71 51 / 36 05 15, oder per E-Mail an kunstundkeramik@gmx.net.