So lässt es sich aushalten. Foto: Werner Kuhnle

In Marbach wurden neue Sitzgelegenheiten in der Marktstraße aufgestellt. Diese wurden am Freitag im Rahmen eines Erlebnisabends eingeweiht.

Die Rahmenbedingungen sind alles andere als einfach. Die Marktstraße ist eine Dauerbaustelle. Seit Monaten graben sich Arbeiter und Maschinen durch die Fußgängerzone, um die gute Stube der Stadt Marbach herauszuputzen. Außerdem stehen einige Geschäfte leer, was ein mitunter trostloses Bild abgibt. Inmitten dieser kniffligen Lage versuchen Citymanagement und Stadtmarketing, frischen Wind ins Zentrum zu bringen. Etwa am Freitagabend mit der Aktion „Marbach sitzt!“.

Gastronomen klinken sich teilweise ein

Dabei war der Titel buchstäblich Programm. Schließlich wurden neue Sitzsäcke und Stühle offiziell präsentiert. Die bequemen Möbel sollen in der Fußgängerzone zum Verweilen einladen. Mit einem Schriftzug auf den grünen Klappstühlen wird zudem en passant schon die Werbetrommel für die 2033 anstehende gemeinsame Gartenschau mit Benningen gerührt. Passanten konnten am Freitagabend Probesitzen und dabei den groovigen Songs von Fabiano Pereira an der Gitarre und Stefan Koschitzki am Saxofon lauschen, die sich vom Rathausvorplatz bis hoch zum Burgplatz spielten, wo zur Feier des Tages das Kinomobil unter freiem Himmel mit dem Film „Monsieur Claude und sein großes Fest“ gastierte. Außerdem hatten sich zwei Gastronomen eingeklinkt. So wurde beispielsweise passend zu der französischen Komödie Comté Käse serviert.

Das Wetter verbreitet keine Picknick-Atmosphäre

„Ziel ist, mit der Aktion Leute in die Innenstadt zu bringen“, sagte Andrea Hahn vom Citymanagement. „Die Besucher sollen die Möglichkeit bekommen, es sich gemütlich zu machen, zu picknicken, bei den Gastronomen etwas zu kaufen oder sich selbst etwas zu essen und zu trinken mitzubringen“, erklärte sie. „Aber wer picknickt schon bei einem so kühlen Wetter?“, fragte sie und spielte damit auf die witterungstechnisch eher durchwachsenen Gegebenheiten an.

Beim Kino ist der Burgplatz voll

Insofern war es auch wenig verwunderlich, dass sich am frühen Freitagabend nur ein gutes Dutzend Frauen, Kinder und Männer am Rathausvorplatz verloren, um es sich in den Stühlen bequem zu machen und dem Musik-Duo auf seiner ersten Station zuzuhören. Das Blatt wendete sich später aber noch, wie Andrea Hahn am Samstag am Telefon berichtete. „Zum Open-Air-Kino war der Burgplatz voll“, erklärte sie. Zusammen mit den Helfern, die sich um die Bewirtung und den Aufbau kümmerten, hätten rund 60 Personen den Film angeschaut. Insofern zieht die Frau vom Citymanagement ein positives Fazit. Sie könne sich auf jeden Fall eine Neuauflage der Veranstaltung vorstellen, sagte Hahn. Einen Wermutstropfen gab’s neben dem durchwachsenen Wetter: Einer der Sitzsäcke war bereits am ersten Tag verschwunden. Für den Finder hat das Citymanagement eine kleine Belohnung ausgelobt.