Stefan Hurst, Leiter der Schlossverwaltung (Mitte) mit der Leiterin des Marstalls, Meltem Boyraz, (zweite von rechts) mit Puzzlern vor dem fertigen Stück. Foto: Anna-Sophie Kächele

Schon im Barock war Puzzeln eine beliebte Beschäftigung, am Wochenende lebte die Tradition wieder auf. Ludwigsburger jeden Alters setzten gemeinsam ein XXL-Puzzle zusammen. Dabei war der Ansturm überraschend groß.

Es misst zwei mal vier Meter und hat stolze 16 000 Teile: Am Aktionswochenende haben Ludwigsburger Bürger und Besucher im Marstall und Schloss das Ravensburger XXL-Puzzle zusammengesetzt. Dabei war der Ansturm so groß, dass es weit vor der Zeit fertig zusammengesetzt war. Vor Ort waren Familien, Senioren, Freundesgruppen und egal welches Alter – alle hatten sichtlich Spaß.

 

Knapp 400 Besucher haben allein im Ludwigsburger Schloss am Samstag und Sonntag gepuzzelt, im Marstall dürften es am Freitag und Samstag noch einmal so viel Menschen gewesen sein. Jeder der mitmachen wollte, hat eine Schachtel mit 36 Puzzleteilen und eine Unterlage erhalten.

„Puzzeln entspannt“

Marlene Jung und ihre Freundin Ingrid haben aus der Zeitung von der Aktion erfahren. „Ich habe früher gerne gepuzzelt, schon eine Weile nicht mehr, aber ich finde die Aktion super“, sagt Marlene Jung. Das schöne beim Puzzeln: Man würde dabei an nichts mehr denken und könne sich wunderbar darin vertiefen. Auch ein Ludwigsburger Paar, das auf dem Weg zur Lego-Ausstellung vorbeikam, erzählt, sie hätten zuhause kein Puzzle unter 1000 Teilen und würden ständig neue Herausforderungen suchen.

Das fertige Puzzle von oben Foto: Anna-Sophie Kächele

Die beiden Hälften des Puzzles wurden dann am Sonntagnachmittag im Gardesaal des Schlosses zusammengesetzt – und das eineinhalb Stunden früher als gedacht. „Nach dem Mittagessen gab es einen Ansturm“, sagt Daniela Kirschner vom Residenzschloss. Es sei eine Freude gewesen, die Menschen beim Puzzeln zu beobachten. „So viele leuchtenden Kinderaugen“, sagte sie mit einem Lächeln. An beiden Tagen hätten puzzlefreudige Menschen bereits vor der Öffnung vor der Türe gewartet. „Besonders passionierte Puzzler haben sich extra nur die weißen Teile ausgesucht und saßen hier eineinhalb Stunden“, erzählt Kirschner.

Bleibende Erinnerungen geschaffen

Auch Stephan Hurst, der Leiter der Schlossverwaltung, ist begeistert, wie gut die Aktion angenommen wurde. Tatsächlich sei das Puzzle eigentlich zwei Mal zusammengesetzt worden. Schon fertige Teile seien noch einmal auseinander gebaut worden, damit mehr Menschen mitmachen konnten. Das Ziel der Aktion: es sollen Generationen zusammengebracht werden, bleibende Erinnerungen entstehen und eine symbolische Brücke geschlagen werden. „Die B27 trennt die Seite mit den touristischen Attraktivitäten und die Innenstadt voneinander – mit solchen Aktionen wollen wir zeigen: schaut mal rüber ins Marstall oder auf den Marktplatz“, erklärt Hurst.

Eines der Motive: der Blick in den Ehrenhof mit der Krone. Foto: Anna-Sophie Kächele

Entstanden ist eine Collage aus mehreren Bildern, unter anderem vom Hauptbau des Schlosses, dem Theater und dem Gardesaal. Es soll geleimt und gerahmt im Museumsshop ausgehängt werden. „Die Ludwigsburger brauchen eine neue Herausforderung“, sagte die Leiterin des Marstalls Meltem Boyraz am Sonntagnachmittag mit Blick auf das fertige Puzzle. Wie wär’s also mit 36 000 Teilen nächstes Mal?

Zum Hintergrund

Collage
Geplant war eigentlich, auf dem Puzzle nur den Blick auf den Ehrenhof abzubilden. Stark vergrößert war die Qualität von einem Bild dann aber zu schlecht, weshalb man sich entschied, eine Collage anfertigen zu lassen.

Historie
Schon Herzog Eberhard Ludwig ließ extra einen Spielpavillon errichten, um puzzeln zu können. Der beliebte Zeitvertreib symbolisierte Vergnügen und Status.