Die Tüten suggerieren eine peinliche Herkunft, hier ein Porno-Verleih. Foto: East West Market

Es sind Einkaufstüten, mit denen man nicht allzu gerne gesehen wird: Mit peinlichen Aufdrucken will ein Supermarkt in Vancouver seine Kunden im Kampf gegen Plastikmüll erziehen. Könnte der raffinierte Einfall auch in Deutschland funktionieren?

Stuttgart - Der East West Market in Vancouver scheint auf den ersten Blick ein ganz normaler Supermarkt zu sein. Sieht man sich jedoch die Plastiktüten der Kunden an, die den Laden verlassen, staunt man nicht schlecht: So machen diese Werbung für Darmspiegelungen, Warzenbehandlungen oder einen Porno-Verleih. Das liegt nicht etwa nach einem besonders vielfältigem und ungewöhnlichen Sortiment – Besitzer David Lee Kwen ist nur die Einweg-Plastiktüten leid.

Hemmschwellen gegen Problem-Plastik

Zunächst versuchte er es mit einer zusätzlichen Gebühr, wie es aktuell auch Aldi plant. Fünf Cent pro Tüte sollten die Zahl der ausgegebenen Plastiktüten verringern. Der Effekt dieser Maßnahme war ihm aber wohl zu gering. Denn vor kurzem entschloss sich Kwen zu einem ungewöhnlicheren Schritt.

Er ließ seine Plastiktüten mit Botschaften bedrucken, die den Träger durchaus in Erklärungsnot bringen können: Werbung für Darmspiegelungen, Warzenbehandlungen oder einen Porno-Verleih. Das sollte die Hemmschwelle, eine Einwegtüte zu nutzen, weiter erhöhen. Doch er hat die Rechnung offenbar ohne seine Kunden gemacht. Denn einige haben bereits angefangen, seine ungewöhnlichen Beutel zu sammeln.