Ohne Katzen wenig Geschäft im Happy Cats Café im Stuttgarter Westen. Foto: StZN/Kathrin Haasis

Daniel Di Stefano sucht im Internet Unterstützer gegen das Verbot, in seinem Katzencafé Katzen zu halten. Der Besitzer des Happy Cats Café startete eine Petition, die sich an das Stuttgarter Veterinäramt richtet.

Daniel Di Stefano hat auf der Internetplattform Openpetition eine Unterschriftensammlung gestartet. „Wir möchten dem Veterinäramt Stuttgart zeigen, wie wichtig das Happy Cats Café für viele Menschen ist“, schreibt er in seinem am 16. Januar veröffentlichen Post und bittet „um eine erneute Prüfung und mögliche Freigabe der Katzenhaltung“. Ihm war vor Kurzem von der Behörde die Genehmigung entzogen worden, das Lokal mit den Tieren zu führen. Laut der Behörde hatte er mehrfach gegen die Vorschriften verstoßen und seinen Gästen mehr Katzen als erlaubt in dem Raum präsentiert. Darunter waren auch „Katzen mit Qualzuchtmerkmalen“ und Wildkatzenhybriden, die nicht als Betriebskatzen eingesetzt werden dürfen. Die Prüfer entdeckten darüber hinaus noch hygienische Mängel.

Der Cafébetreiber findet die Regeln zu strikt

„Wir sind gegen die strikten Regeln die zum Betrieb eines Katzencafés in Stuttgart nötig sind, diese entsprechen unserer Meinung nach nicht dem Tierwohl“, erklärt Daniel Di Stefano im Internet. Zusätzlich zu den zwei Betriebskatzen brachte er weitere Tiere von zu Hause mit, damit sich der Fokus der Gäste auf mehrere Katzen verteile. „Wir finden es nicht gerecht, zwei Katzen die ganze Arbeit erledigen zu lassen“, sagte er. Innerhalb von 24 Stunden kamen rund 260 Unterschriften für sein Anliegen zusammen. Und die rund 90 Kommentatoren geben ihm Recht. „Die Katzen vor Ort waren super entspannt und die Gäste vor Ort haben sich alle ruhig, entspannt und vernünftig verhalten“, beurteilt Jessica Zimmer aus Bietigheim-Bissingen auf Openpetition die Lage im Happy Cats Café. Lena Schröer aus Stuttgart schrieb, dass es den Katzen dort sehr gut gehe, „es sind wunderbare Tiere“. Für sie sei das Katzencafé der beste Ort zum Entspannen: „Dort vergisst man alles und ist glücklich.“

Die Stadt widerspricht den Vorwürfen

Für Menschen, die in Stuttgart keine Haustiere halten können oder dürfen, sei das Happy Cats Café die erste Anlaufstelle, argumentiert Daniel Di Stefano für seinen Fall. Und er behauptet, dass es in 14 anderen Städten in Deutschland ebenfalls funktioniere, solche Lokale mit mehr als nur zwei Tieren zu betreiben. Das Veterinäramt wende Regeln an, die weit über Stuttgart hinaus gelten würden, teilt die Stadtverwaltung als Reaktion auf die Petition mit. Und eine Nachfrage beim Katzentempel, der mit Filialen in zwölf Städten vertreten ist, hat ergeben, dass die Katzen in deren Restaurants ebenfalls fest wohnen und entsprechend Platz zur Verfügung haben müssen.

Bei 3700 Unterschriften wird Openpetition aktiv

„Es geht darum, dass das Wohlergehen von Mensch und Tier in einem Café in Einklang gebracht wird“, erklärt die Pressestelle noch einmal. Die Hygiene müsste eingehalten werden, gerade wenn es um den Verzehr von Speisen und Getränken gehe, sowie rechtliche Vorgaben. Vor allem wegen der Unzuverlässigkeit des Betreibers sei dem Happy Cats Café die Genehmigung entzogen worden. Denn die Auflagen seien mit ihm abgestimmt worden. Bei 3700 Unterschriften aus der Region fordert Openpetition laut den Regeln auf der Webseite von den zuständigen Entscheidungsträgern eine Stellungnahme ein. Auf der Plattform laufen aktuell 5500 Unterschriftensammlungen.