Wie schneidet die Rastanlage Sommerhofen Nord beim ACE-Test ab? Foto: ACE

Derzeit untersucht der Auto Club Europa (ACE) unbewirtschaftete Rastplätze an Autobahnen. Am Montag war die Anlage Sommerhofen Nord entlang der A8 bei Sindelfingen an der Reihe.

Unter dem Motto „Deutschland deine Rastplätze!“ nimmt der Auto Club Europa (ACE) derzeit 500 der bundesweit 1500 unbewirtschafteten Rastplätze durch zwei Checks genauer unter die Lupe. Dadurch sollen Missstände bei Verkehrssicherheit, Sauberkeit, Ausstattung und Barrierefreiheit aufgedeckt und nach außen kommuniziert werden.

Im Kreis Böblingen gibt es mit Sommerhofen Nord an der Autobahn A 8 in Richtung Karlsruhe einen unbewirtschafteten Rastplatz. Nachdem diese Anlage nahe Sindelfingen im Juni schon einmal gecheckt wurde, erfolgte am 15. August der zweite Kontrollgang. Anhand eines Erhebungsbogens werden in den Kategorien „Parkplätze und Verkehrssicherheit“, „Sauberkeit“, „Toiletten“ und „Ausstattung“ sowie „Extrapunkte“ Punkte an den Rastplatz vergeben.

Zweiter Test offenbart Hygiene-Mängel

Bei beiden Tests konnte Sommerhofen Nord durch die bauliche Trennung von Lkw-/Bus- und Pkw-Parkplätzen, sicheren Fußwegen, einer funktionalen Beleuchtung, einer leicht zugänglichen Notrufsäule und barrierefreien Behindertenparkplätzen punkten. Hinsichtlich der „Sauberkeit am Geländer“ und der „Sauberkeit auf den Toiletten“ trübte die zweite Begehung den positiven Eindruck des ersten Tests. Auf dem Gelände lagen Reiseabfälle wie Plastikflaschen und Verpackungsabfälle verstreut und auch auf der Toilette ergab sich kein besseres Bild. Die Toiletten waren teilweise mit Fäkalien verschmutzt, zudem fehlte Toilettenpapier und Seife. Die starke Verschmutzung lässt wohl auf die gesteigerte Nutzung während der Ferienzeit zurückführen.

Positiv ist das Vorhandensein einer barrierefreien Toilette. Auch in der Kategorie „Ausstattung“ konnte der Rastplatz durch Sitzmöglichkeiten sowie den Lärmschutz Punkte erzielen.

Am Rastplatz Sommerhofen Nord lässt sich eine Besonderheit finden, die der Regionalbeauftragte für Baden-Württemberg, Elias Schempf, bisher noch auf keinem anderen Rastplatz zu Gesicht bekommen hat. An der Außenwand des Toilettengebäudes findet sich eine digitale Informationstafel, auf der verschiedene Rubriken wie „Umgehungskarten“ mit Informationen zu Verkehr, Parkplätzen und Baustellen, Warnmeldungen, Verkehrsregeln und Sehenswürdigkeiten hinterlegt sind. Die Informationstafel lässt sich in deutscher oder englischer Sprache per Touch-Funktion bedienen. Besonders die Rubriken Warnmeldungen und Verkehrsregeln hält Schempf für eine sinnvolle Funktion der digitalen Informationstafel.

Digitale Infotafel macht Eindruck

Doch auch die abrufbaren Informationen über touristische Angebote in der Region, wie zum Beispiel die Wilhelma, kommen gut an. Auf dem Erhebungsbogen wird unter „Extrapunkte“ für die digitale ,,Informationstafel“ daher ein halber Punkt vergeben. Durch die Tests kommt der Rastplatz auf ein Gesamtergebnis von 11,25 Punkten und schneidet so mit„gut“ ab. Ein „sehr gut“ mit zwölf Punkten wurde damit knapp verpasst. Dennoch meint der ACE: Das ist ein positives Ergebnis.

Auf Rastanlagen in benachbarten Landkreisen wie Aichelberg (Kreis Göppingen), beim Engelbergtunnel oder der Gerlinger Höhe (beide Kreis Ludwigsburg) war der Tester ebenfalls zufrieden. Bei anderen in der Region Stuttgart, wie zum Beispiel dem Rastplatz Kälbling-Ost (Kreis Ludwigsburg), fiel das Urteil dagegen schlecht aus.

Die Rastplatz-Checks auf den insgesamt 13 000 Autobahnkilometern in Deutschland werden noch bis zum 30. September fortgeführt. Interessierte können sich im Rahmen eines Fotowettbewerbs im Netz unter https://www.ace-clubinitiative.de/mach-mit-fotoaktion/ beteiligen und Fotos von den schönsten oder schlechtesten Rastplätzen einsenden. Eine Jury wird die Bilder anschließend auswerten.