Vorschau auf die Börsenwoche: Die US-Börsen befinden sich weiterhin auf Rekordjagd – dies kann auch den Dax noch auf einen neuen Spitzenwert treiben.
Kaum sacken die Nachttemperaturen in den Frostbereich, setzen die Börsianer auf eine heiße Jahresendrallye. Sie wäre keine Überraschung: Traditionell ist das vierte Quartal das beste. Im Dezember 2024 wurde etwa die 20 000er Hürde übersprungen. Tatsächlich hat der Dax – ungeachtet leichter Gegenreaktionen am Einheitstag – einen exzellenten Start in den Oktober hingelegt und nimmt ein neues Allzeithoch in den Blick. Zu übertreffen sind 24 639 Punkte aus dem Juli.
Auch das Porsche-Papier könnte wieder interessant werden
Da fragt sich: Wo sind noch vielversprechende Werte, um den Boom aktiv zu begleiten? Analysten lenken den Blick wieder auf die Autopapiere, die auch in diesem Jahr noch teils massiv abgewertet wurden. Potenzial wird Volkswagen und Mercedes zugetraut. Ebenso gerät das Porsche-Papier in den Blick, wo bald ein weiteres Sparprogramm folgen könnte. Die Aktie ist auf gut 42 Euro zurückgefallen, hat also fast zwei Drittel des einstigen Spitzenwerts vom Mai 2023 verloren. Kurzfristig werde sich das Blatt nicht fundamental wenden, meinen Analysten, sie unterstreichen aber die hohe Qualität im Unternehmen.
Die Commerzbank hat neulich den Automobilsektor analysiert und ist zum Schluss gekommen, dass der untere Massenmarkt aufgrund des höheren Kostenbewusstseins der Kunden und zahlreicher Produzenten aus China schwierig bleiben wird, wobei sich mittel-/langfristig die großen Hersteller durchsetzen dürften. Premium- und Luxusfahrzeuge profitieren grundsätzlich davon, dass ihre Käufer weniger konjunktursensitiv sind und ein Statusversprechen mit einkaufen. Auch wenn diese Stärke aktuell kaum sichtbar ist, dürfte sich daran auf mittlere bis lange Sicht wenig ändern, so die Analysten.
„Shutdown“ scheint die Märkte weniger zu irritieren
Der Rückenwind für den Dax kommt auch aus den USA: Dow Jones und Nasdaq 100 kennen seit April nur eine Richtung: nach oben. An den Finanzmärkten dominiert die Hoffnung auf eine neue Leitzinssenkung der Fed um 0,25 Prozentpunkte Ende Oktober.
Der Haushaltsstreit in Washington mit dem „Government Shutdown“, der Schließung vieler Bundesbehörden, scheint die Märkte weniger zu irritieren, weil es eher als politische Auseinandersetzung betrachtet wird. Er behindert aber die Fed, weil am Freitag die Veröffentlichung der für sie so wichtigen Arbeitsmarktdaten ausgefallen ist.