Mit Hilfe der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY... ungelöst" sucht die Polizei nach dem Entführer des Sohnes von Reinhold Würth. Thema der Sendung war auch der Fall des kleinen Elias aus Potsdam.
Stuttgart - Der Fall des entführten Sohnes von Schraubenmilliardär Reinhold Würth ist am Mittwochabend in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY... ungelöst“ vorgestellt worden. Dabei wurde erneut das Phantombild des Entführers gezeigt und eine Stimmaufnahme vorgespielt.
Bis zum Donnerstagmorgen habe es als Reaktion auf die Sendung 28 neue Hinweise gegeben, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Gießen. Zudem sei nach der Sendung am Mittwochabend die Stimme des unbekannten Täters noch einmal 4800 Mal auf einer Hotline abgehört worden. Zuvor sei dort bereits 6000 Mal angerufen worden.
Die Aufnahme stammt aus den Telefonaten, die der Erpresser mit den Eltern des Entführungsopfers führte: In gebrochenem und oft fehlerhaftem Deutsch gibt der Unbekannte darin Anweisungen, unter anderem zur geplanten Geldübergabe. „Ich werde bei der Autobahn warten, an rechte Seite“, sagt der Täter einmal. Zu hören sind unter anderem auch die Sätze: „Ja, Sie bekommen ihr Kind, ist kein Problem“ und: „Es geht um Leben und Tod.“ Über die Hotline 0800-1103333 können die Stimmaufnahmen weiterhin angehört werden.
Entführer kettete Opfer an Baum
Der behinderte Sohn von Schrauben-Milliardär Würth war am 17. Juni im osthessischen Schlitz entführt worden, der 50-Jährige lebte dort in einer Wohngemeinschaft für behinderte und nicht-behinderte Menschen. Einen Tag später wurde er in einem Waldgebiet bei Würzburg gefunden - an einen Baum gekettet, aber unversehrt.
Thema der ZDF-Fahndungssendung war auch der Fall des vermissten Elias aus Potsdam. Seit Mittwoch vergangener Woche fehlt von dem Sechsjährigen jede Spur. Er hatte auf einem Spielplatz nahe der Wohnung seiner Mutter gespielt und war nicht heimgekehrt. Die Polizei erklärte am Donnerstagmorgen, nach der Sendung seien bedeutend mehr Hinweise eingegangen.
"Aktenzeichen XY... ungelöst“ war am Mittwochabend mit 4,93 Millionen Zuschauern die meistgesehene Sendung in Deutschland gewesen. Sie hatte 18,8 Prozent Marktanteil.