Tom Enders Foto: dpa

Laut unbestätigten französischen Medienberichten wird der Vertrag von Airbus-Chef Tom Enders nach Ablauf im Jahr 2019 nicht verlängert.

Toulouse - Der Vertrag von Airbus-Chef Tom Enders wird laut unbestätigten französischen Medienberichten nach Ablauf im Jahr 2019 nicht verlängert. Das habe der Verwaltungsrat des von Korruptionsermittlungen erschütterten Luftfahrtkonzerns am Donnerstag gebilligt, meldete die französische Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf zwei Quellen „aus dem Umfeld der Angelegenheit“. Ein Airbus-Sprecher äußerte sich auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur am Abend nicht dazu. Enders’ derzeitiges Mandat endet im Frühjahr 2019.

Die Zeitung „Le Figaro“ berichtete, eine offizielle Mitteilung sei vor Börsenöffnung am Freitag geplant. Die Nummer zwei des Luftfahrtriesen, der Franzose Fabrice Brégier, dürfte als Chef des Verkehrsflugzeuggeschäfts zurücktreten, so das Blatt. Der Chef der Airbus-Helikoptersparte, Guillaume Faury, solle im Februar Brégiers Nachfolge antreten.

Airbus ist ein Politikum

Der „Figaro“ hatte bereits am Dienstag berichtet, der 58-jährige Deutsche werde danach abtreten - dies hatte Airbus zu diesem Zeitpunkt als „reine Spekulation“ bezeichnet.

Derzeit halten Korruptionsermittlungen in Großbritannien und Frankreich den europäischen Luftfahrt- und Rüstungskonzern in Atem. Schon vor einigen Wochen war in Medienberichten über eine Ablösung von Enders spekuliert worden.

Airbus ist ein Politikum. Deutschland und Frankreich halten jeweils 11,1 Prozent der Anteile an dem Erzrivalen des US-Flugzeugbauers Boeing, Spanien weitere 4,2 Prozent. Der unter dem Spitznamen „Major Tom“ bekannte Enders steht seit 2012 an der Spitze des Konzerns, der damals noch EADS hieß. Airbus beschäftigt weltweit rund 134 000 Mitarbeiter und machte 2016 einen Umsatz von 67 Milliarden Euro.