Die Zahl der Todesopfer nach einem Angriff auf eine Schiitenmoschee in Afghanistan steigt an – Angehörige beerdigen ihre getöteten Familienmitglieder. Foto: AFP

Zwei in Burkas gehüllte Angreifer hatten in Afghanistan am Freitag zunächst das Feuer auf Sicherheitskräfte und die Betenden eröffnet, bevor sie Sprengsätze zündeten. Dabei sind mehrere Menschen ums Leben gekommen – und die Opferzahl steigt weiter an.

Chost - Nach dem schweren Selbstmordanschlag auf eine schiitische Moschee im Osten Afghanistans hat sich die Zahl der Toten auf 39 erhöht. Die radikalislamische IS-Miliz hat den schweren Anschlag auf eine schiitische Moschee in Afghanistan für sich reklamiert.

Die Extremisten erklärten am Samstag über ihr Sprachrohr, die Nachrichtenagentur Amak, rund 150 Schiiten und Angehörige der Sicherheitskräfte seien verletzt oder getötet worden. Weitere Details zu dem Attentat am Freitag wurden nicht genannt.

Attentat während des Freitagsgebets

Nach Polizeiangaben waren bei dem Selbstmordattentat während des Freitagsgebetes in Gardes in der Provinz Paktia 39 Menschen getötet und mehr als 80 weitere verletzt worden. Demnach wurde der Anschlag von zwei Extremisten verübt, die in Burkas gehüllt waren. Sie hätten das Feuer auf die Menge eröffnet, erklärte die Polizei. Einer der beiden habe sich daraufhin in die Luft gesprengt.

Die sunnitischen Extremisten des sogenannten Islamischen Staates (IS) bezeichnen Schiiten als Ketzer. In den vergangenen Jahren haben Angriffe auf Schiiten in Afghanistan zugenommen. Diese stellen in dem überwiegend sunnitischen Land Schätzungen zufolge etwa zehn bis 15 Prozent der Bevölkerung.