Usbekistan, Taschkent: Ankunft eines Airbus A400M der Bundeswehr mit Schutzbedürftigen aus Kabul. Foto: dpa/Marc Tessensohn

Die Bundeswehr-Luftbrücke in Kabul zur Rettung Schutzbedürftiger soll laut einem Bericht des „Spiegel“ bereits am Donnerstag zu Ende gehen. Der Grund: Die Lage am Flughafen wird immer gefährlicher.

Kabul -

Angesichts des bevorstehenden vollständigen US-Abzugs aus Afghanistan soll die Bundeswehr-Luftbrücke zur Rettung Schutzbedürftiger aus dem Land laut einem Bericht des „Spiegel“ bereits am Donnerstag zu Ende gehen. Grund sei die immer schlechtere Sicherheitslage am Flughafen von Kabul, berichtete der „Spiegel“ am Mittwochabend. Es sei inzwischen fast unmöglich, noch weitere Schutzbedürftige zum Flughafen zu bringen.

Dem Bericht zufolge habe es am Mittwoch mehrfach konkrete Anschlagswarnungen für Gebiete vor allen Toren des militärischen Teils des Flughafens gegeben. Daher hätten internationale Soldaten, darunter auch die der Bundeswehr, von den Toren abgezogen werden müssen. Transporte von Ausreisewilligen mit Bussen aus der Stadt seien kaum noch möglich, weil die Sammelpunkte inzwischen bekannt seien und dort wütende Menschen demonstrierten.

USA will bis kommenden Dienstag Truppen abziehen

Laut dem „Spiegel“ soll die letzte A400M-Maschine der Bundeswehr am Donnerstag von Kabul abheben. Fallschschirmjäger und Mitglieder des Kommandos Spezialkräfte ( KSK) sollten dann am Freitagmorgen als Letzte Afghanistan verlassen.

Die USA wollen ihren Truppenabzug aus Afghanistan bis kommenden Dienstag abschließen. Daher muss der Einsatz am Flughafen Kabul schon Tage vorher heruntergefahren werden  - mit entsprechenden Folgen für den Flugbetrieb und Startgenehmigungen für die Maschinen anderer Länder.

Paris hatte bereits mitgeteilt, dass die französischen Rettungsflüge am Donnerstagabend eingestellt werden, falls die USA an ihrem Abzugsdatum 31. August festhalten. Die Türkei begann nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Ankara bereits am Mittwoch mit dem Abzug ihrer Soldaten aus Afghanistan.