Wie der stellvertretende Regierungssprecher Thomas Steg in Berlin mitteilte, schlugen am Montagmorgen kurz nach der Abreise Angela Merkels zwei Raketen außerhalb des Lagers in Kundus ein.
Die Kanzlerin war am Montag überraschend zu einem Kurzbesuch bei den deutschen Truppen in Afghanistan eingetroffen. In Begleitung von Verteidigungsminister Franz Josef Jung landete sie am Vormittag im Feldlager Kundus im Norden des Landes, wo rund 700 deutsche Soldaten stationiert sind. Die Visite war aus Sicherheitsgründen bis zuletzt streng geheimgehalten worden. Die Bundeskanzlerin wolle sich vor Ort ein Bild von der Lage machen, sagte Steg in Berlin. Politische Gespräche in Kabul seien nicht geplant. Am Sonntag habe Merkel aber bereits mit dem afghanischen Präsident Hamid Karsai telefoniert. Es handele sich um den zweiten Afghanistan-Besuch der Kanzlerin nach 2007.
Nach der Visite des Feldlagers Kundus zeigte sich Merkel zuversichtlich, dass weitere Fortschritte bei der Stabilisierung des Landes erzielt werden könnten: "Es gibt Hoffnung", wurde die Kanzlerin zitiert. Die Sicherheitslage müsse aber weiter verbessert werden. "Die Sicherheitslage ist unverändert schwierig und prekär", sagte Steg in Berlin. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums hat es in diesem Jahr bereits neun Raketenangriffe auf das Feldlager der Bundeswehr in Kundus gegeben.