Pentagon-Sprecher John Kirby Foto: AFP/ALEX WONG

Nach Einschätzung des US-amerikanischen Verteidigungsministeriums steht kein unmittelbarer Versuch der Taliban bevor, die afghanische Hauptstadt Kabul zu erobern. Stattdessen sei zunächst Isolation das Ziel.

Washington - Die Taliban versuchen nach Ansicht des US-Verteidigungsministeriums, Kabul mit ihrem jüngsten Vormarsch vom Rest des Landes abzuschneiden. Die afghanische Hauptstadt sei momentan aber nicht „unmittelbar bedroht“, sagte der Sprecher des Pentagons, John Kirby, am Freitag. „Wenn man sich anguckt, was die Taliban zuletzt getan haben, kann man sehen, dass sie versuchen, Kabul zu isolieren“, sagte Kirby. Welches Ziel sie damit verfolgten, sei eine Frage, die man den Taliban stellen müsse. Bisher hätten sie aber Provinzhauptstädte isoliert, um eine Aufgabe zu erzwingen und sie dann ohne viel Blutvergießen einzunehmen, sagte Kirby.

 

3000 zusätzliche US-Soldaten nach Kabul

Die US-Regierung kündigte am Donnerstag an, rund 3000 zusätzliche Soldatinnen und Soldaten an den Flughafen in Kabul zu verlegen. Sie sollen unter anderem die Reduzierung des Personals der US-Botschaft unterstützen. Zudem verlegen die USA bis zu 4000 weitere Soldatinnen und Soldaten nach Kuwait und rund 1000 nach Katar, um im Bedarfsfall als Verstärkung bereitzustehen. Der Abzug der US-Soldaten aus Afghanistan soll aber weiterhin bis 31. August abgeschlossen werden.