Wegen fragwürdigen Zulagen im Zwielicht: die Beamtenhochschule in Ludwigsburg. Foto: factum/Granville

Wegen der Affäre um Zulagen für Professoren steht die Verwaltungshochschule in Ludwigsburg unter Druck. Nach Angaben ihres Rektors seien die Richtlinien schon lange geändert worden.

Ludwigburg - Die Verwaltungshochschule Ludwigsburg hat nach Angaben ihres Rektors Wolfgang Ernst als Reaktion auf den Streit um möglicherweise rechtswidrig vergebene Zulagen schon lange ihre Richtlinien geändert. „Sie werden jedes Jahr nachgeschärft“, sagte er am Dienstag in Ludwigsburg.

Die Staatsanwaltschaft in Stuttgart hat Anklage gegen den Ex-Rektor und den Ex-Kanzler, die nach Hochschulangaben bis 2011 im Amt waren, und 13 Professoren wegen Untreue und Beihilfe dazu erhoben. Von den 13 Beschuldigten sind noch elf an der Hochschule tätig. Sie hat insgesamt 85 Professoren.

Drei Arten von Zulagen

„Ich bedauere, dass das Thema die Hochschule doch deutlich beschäftigt“, sagte Ernst. Die zukunftsfähige Gestaltung der Hochschule sei wichtiger als der Versuch, Schuldige zu finden.

Ernst zufolge gibt es drei Arten von Zulagen: um Leistung zu belohnen, um Wissenschaftler zum Bleiben zu bewegen oder um sie an die Hochschule zu holen. Strittig war die Vergabe von Leistungszulagen. Ernst betonte, sie würde heute nur bei Leistungen über das normale Maß hinaus vergeben, etwa wenn ein Professor den Landeslehrpreis erhalte. Dem ehemaligen Führungspersonal wird zur Last gelegt, Zulagen gemäß Zugehörigkeit zur Hochschule gezahlt zu haben. Wie viele Zulagen in welcher Höhe vergeben wurden, wollte Ernst nicht sagen.