Warum hat die private Merz-Schule nicht offensiver über einen Ex-Betreuer informiert, der heimlich intime Fotos von Schülern gemacht hat? In einem Rundschreiben nennt der Schulleiter jetzt die Gründe.
Nach dem Bekanntwerden von Pornografie-Vorwürfen gegen einen einstigen Internatsbetreuer verteidigt die private Stuttgarter Merz-Schule ihre lange zurückhaltende Informationspolitik. In einem Rundschreiben an aktuelle und ehemalige Internatsschüler sowie deren Eltern begründet der Geschäftsführende Schulleiter Frederik Merz die Entscheidung, über den Verdacht „nicht sofort umfassend die gesamte Schulgemeinschaft zu informieren“. Erst durch einen Bericht unserer Zeitung war breiter bekannt geworden, dass gegen den Ex-Mitarbeiter wegen heimlicher Nacktaufnahmen von Schülern ermittelt wird. Die Staatsanwaltschaft prüft seit gut einem Jahr den Verdacht, der Mann habe sich kinder- und jugendpornografisches Material beschafft und durch versteckte Kameras den „höchstpersönlichen Lebensbereich“ von Schülern verletzt.