Der AfD-Vorsitzende Jörg Meuthen (links) im Stuttgarter Landtag. am Dienstag will sich die AfD wieder mit der abgespaltenen ABW zusammentun. (Archivfoto) Foto: dpa

AfD und ABW haben lange miteinader gerungen, jetzt raufen sie sich wieder zusammen. Die beiden Fraktionen wollen von Dienstag an im Stuttgarter Landtag wieder an einem Strang ziehen.

Stuttgart - Die AfD und die von ihr abgespaltene Alternative für Baden-Württemberg (ABW) im Landtag beabsichtigen, an diesem Dienstag wieder zu einer Fraktion zu verschmelzen. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur in Stuttgart am Montagabend aus Parteikreisen. Die AfD-Fraktion lud überdies am Montag die Presse zu einer gemeinsamen Pressekonferenz am Dienstagnachmittag (15.30 Uhr) ein. Zuvor wollen die ingesamt 22 Abgeordneten den Vorstand der Fraktion wählen und eine gemeinsame Satzung verabschieden.

Die ABW hatte sich unter Führung von Jörg Meuthen, der als Bundeschef gemeinsam mit Frauke Petry die AfD führt, im Streit über den Umgang mit Antisemitismus in den eigenen Reihen im Sommer von der AfD abgespalten. Diese hatte bislang 8, die ABW 14 Mitglieder. Nach einer Fusion wäre die neugeformte Fraktion wieder die größte Oppositionsfraktion noch vor der SPD, die mit 19 Mandaten im Landtag vertreten ist.

Gutachten zum U-Ausschuss kommt in wenigen Tagen

Bei einer Klausur der beiden Fraktionen im September war der künftige gemeinsame Vorstand bereits schon einmal gewählt worden. Dabei war Meuthen, der auch Landessprecher ist, bereits als Vorsitzender der Fraktion gewählt worden. Auch seine Stellvertreter waren bestimmt worden.

Die Fusion fände wenige Tage vor Veröffentlichung eines Landtagsgutachtens zu dem von den beiden Fraktionen beantragten Untersuchungsausschuss zum Thema Linksextremismus in Baden-Württemberg statt. Die Expertise im Auftrag des für Rechtsfragen zuständigen Ständigen Ausschusses des Landtags sollte klären, ob ein Untersuchungsausschuss zulässig ist, wenn er von zwei Fraktionen beantragt wird, deren Mitglieder derselben Partei angehören.